Süddeutsche Zeitung

Fleischskandal:Zweieinhalb Jahre Haft für Pferdefleischbetrug

Niederländischer Fleischgroßhändler muss ins Gefängnis

Im bisher größten Pferdefleischskandal ist ein niederländischer Fleischgroßhändler zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde des schweren Betrugs schuldig gesprochen. Das Gericht im südniederländischen 's-Hertogenbosch blieb dabei unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafe von fünf Jahren Haft.

Der 45-jährige Händler aus Oss hatte 2011 und 2012 mehr als 330 000 Kilogramm billiges Pferdefleisch als Rindfleisch deklariert und verkauft. "Er hat dadurch das Vertrauen seiner Kunden und auch der Verbraucher schwer verletzt", erklärte das Gericht. Der Skandal war 2013 ans Licht gekommen, als in Hamburgern Pferdefleisch entdeckt worden war. Der Händler hatte das Pferdefleisch mit Rindfleisch vermischt.

Da die Sicherheit des Fleisches nicht garantiert werden konnte, hatten die niederländischen Aufsichtsbehörden aus großen Teilen Europas insgesamt mehr als 50 Millionen Kilogramm Fleisch zurückgerufen. Allerdings war der größte Teil bereits verarbeitet oder verzehrt worden.

Der Mann hatte zwar Fehler eingestanden, den Betrug jedoch bestritten. Das überzeugte das Gericht nicht. Er habe Bücher gefälscht und Kunden belogen, urteilten die Richter. "Der Angeklagte handelte dabei ausschließlich aus Profitgier." Er habe auch dem Ruf des niederländischen Fleischhandels im In- und Ausland geschadet. Das Gericht verhängte eine niedrigere Strafe als gefordert, da der Angeklagte bereits durch den Bankrott seines Betriebes nach der Affäre gestraft sei.

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