Berlin:Fabrikhalle brennt - keine akute Rauchgefahr mehr

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Metalltechnikfirma in Berlin-Lichterfelde fängt am Freitag Feuer. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Im Berliner Stadtteil Lichterfelde steht eine Fabrikhalle in Flammen. Im Inneren werden giftige Chemikalien gelagert und die Sorge vor austretenden Gasen breitete sich in der Stadt aus. Am Nachmittag gibt die Feuerwehr jedoch Entwarnung.

Eine riesige Rauchwolke zieht am Freitag im Westen von Berlin über den Himmel. Grund dafür ist ein ausgebrochener Brand auf dem Gelände einer Firma im Ortsteil Lichterfelde. Das Metallwerk gehört zu der Firma Diehl Metall. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr nicht.

Die Berliner Feuerwehr war am Nachmittag ihrem Sprecher zufolge mit 180 Einsatzkräften vor Ort, hatte den Großbrand aber zunächst nicht unter Kontrolle. Sie alarmierte zusätzlich die Flughafenfeuerwehr sowie die Werksfeuerwehr des Bayer-Konzerns mit Fachkräften für Chemikalien.

Per Warnapp wurde der Bevölkerung zum Schließen der Fenster angeraten. In der brennenden Halle seien nämlich Kupfercyanid und Schwefelsäure gelagert gewesen, und während des Brands habe sich womöglich Blausäure gebildet, warnte ein Sprecher noch am frühen Nachmittag. Die genannten Chemikalien seien nur in geringen Mengen im Werk vorgehalten worden, wie ein Sprecher des Werks beteuerte.

Um 16 Uhr folgte die Entwarnung durch Vinzenz Kasch von der Berliner Feuerwehr. Im rbb-Fernsehen sagte er: "Wir mussten davon ausgehen, dass sich Gefahrstoffe durch den Brand in die Luft begeben. Deswegen haben wir vorsorglich diese Warnung für Westberlin herausgegeben", so Kasch. Nach derzeitigen Messungen lasse sich aber sagen, dass es keine erhöhten Werte gebe und deshalb aktuell keine akute Gefährdung bestehe.

Michael Nitz, ein Sprecher der Firma Diehl Metall, zu der das Werk gehört, sagte auf Anfrage, nach seinen Erkenntnissen sei keine gesundheitsgefährdende Belastung gemessen worden. Die Diehl-Gruppe ist ein großer Rüstungskonzern. Im Berliner Werk seien jedoch keine Rüstungsgüter produziert worden, so Nitz. Es handele sich um einen Galvanik-Betrieb, der vor allem Teile für die Automobilindustrie herstellt.

Schule geschlossen

Eine Schule in der Nähe wurde geschlossen, Lehrer und Schüler nach Hause geschickt, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Eltern von Schülern des Steglitzer Fichtenberg-Gymnasium erhielten eine Mail, wonach der Unterricht eingestellt und alle Schüler nach Hause geschickt worden seien. Das Abitur werde jedoch bei geschlossenen Fenstern fortgeführt.

Das Gebäude der Metallfabrik sei von einem "Durchbrand" vom ersten Obergeschoss bis unters Dach erfasst worden, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Teile des Gebäudes - insbesondere ein Technikraum im Obergeschoss - seien eingestürzt. Das Feuer in dem Betrieb war am Vormittag ausgebrochen. Alle Personen hätten den Ort jedoch selbstständig verlassen können. Das Gebäude konnte während der Löscharbeiten nicht mehr betreten werden.

Wie der rbb berichtet, versucht die Feuerwehr aktuell, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern. In unmittelbarer Nähe des Brands sollen sich sich weitere Hallen mit Chemikalien und Farben befinden.

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