Finnland:Polizei: Amokläufer kannten sich vermutlich

Die zwei finnischen Amokläufer, die im Abstand von knapp elf Monaten insgesamt 20 Menschen erschossen, standen wahrscheinlich miteinander in Kontakt: Ihre Waffen kauften sie im gleichen Ort.

"Es ist möglich und ich halte es für wahrscheinlich", sagte Chefermittler Jari Neulaniemi der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. "Sie hatten viele gemeinsame Interessen und Hobbys, zum Beispiel Schießen, und sie hatten die gleichen Vorstellungen und Gedanken. Sie ähnelten sich sehr", sagte der Polizist.

Der 22-jährige Matti Juhani Saari hatte am Dienstag in einer Berufsschule in Kauhajoki im Westen des Landes neun Klassenkameraden und einen Lehrer erschossen und sich dann selbst getötet.

Die Tat ähnelte in erschreckender Weise dem Amoklauf des 18-jährigen Pekka-Eric Auvinen, der im November 2007 in Jokela im Norden der Hauptstadt Helsinki sechs Schüler, die Schuldirektorin und eine Krankenschwester erschossen hatte und dann die Waffe gegen sich selber richtete. Er verstarb wenig später im Krankenhaus.

Saari sei mehr als 300 Kilometer von Kauhajoki nach Jokela gereist, m seine halbautomatische Waffe vom Kaliber 22 zu kaufen. "Er kaufte die Waffe in einem Geschäft in Jokela", sagte Chefermittler Neulaniemi.

Er wollte nicht bestätigen, dass es dasselbe Geschäft war, in dem auch Auvinen seine Waffe vom selben Kaliber gekauft hatte, allerdings gibt es in Jokela nur einen Waffenhandel.

Die Ermittler erhoffen sich nun von Saaris Computer weitere Erkenntnisse über einen möglichen Kontakt zwischen den beiden jungen Männern. Der Chef des Waffengeschäftes in Jokela wollte gegenüber AFP nicht dazu Stellung nehmen, ob einer der beiden Täter seine Waffe bei ihm erworben hatte.

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