Finanzen:Gewerbesteuer: Viele Kommunen bitten kräftig zur Kasse

Eine Frau hält Geldscheine in der Hand. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration)

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Bis auf wenige Ausnahmen bitten Nordrhein-Westfalens Kommunen Firmen steuerlich kräftig zur Kasse. Wie aus einer am Montag publizierten Mitteilung des Landesstatistikamts IT.NRW hervorgeht, berechneten 382 Städte und Gemeinden bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr einen Hebesatz von 400 oder mehr. Je höher der Hebesatz ist, desto höher ist die Gewerbesteuer. Nur 14 Kommunen lagen bei einem Hebesatz von weniger als 400 und von diesen nur drei bei weniger als 300 - dies waren Monheim, Leverkusen und Langenfeld. 48 NRW-Kommunen nutzten sogar einen Hebesatz von 500 oder mehr.

Gewerbesteuern sind ein umstrittenes Thema. Kritiker werfen zum Beispiel Monheim vor, eine „Steueroase“ zu sein und auf Kosten anderer, ärmerer Kommunen Unternehmen anzuziehen. Tatsächlich sind Kommunen mit einem hohen Hebesatz häufig hoch verschuldet - nach ihrer Darstellung haben sie gar keine andere Möglichkeit, als den Hebesatz hoch zu lassen. Durch die Abwanderung von Firmen in Gemeinden mit niedriger Gewerbesteuer können sich die Finanzlöcher noch vergrößern.

Laut IT.NRW hat Inden (Kreis Düren) mit 650 Prozent den höchsten Hebesatz in dem Bundesland, in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr ist er mit 580 Prozent ebenfalls sehr hoch. Dass die NRW-Kommunen auf hohe Gewerbesteuern setzen, zeigt auch der Blick auf das Bundesgebiet: Während in anderen Bundesländern Hebesätze von mehr als 400 Prozent eher die Ausnahme sind, sind solche Werte in Nordrhein-Westfalen hingegen eher die Regel.

© dpa-infocom, dpa:230626-99-188945/2

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