Filmhund Uggie verstorben:Der Pfoten gedenken

Filmhund Uggie verstorben: Foto: DCM/Weinstein Co.

Foto: DCM/Weinstein Co.

Er soll schon fast auf dem Weg ins Tierheim gewesen sein, als ein Hundetrainer ihn als Talent ausmachte: Filmhund Uggie begeisterte vor allem im Stumm-Tonfilm "The Artist". Jetzt ist der Terrier 13-jährig verstorben.

Von Martin Zips

Für "Ein Hundeleben" (1918) soll Charlie Chaplin einen Dackel, einen Spitz, einen Pudel, einen Bullterrier und 22 weitere Hunde aus einem Tierheim getestet haben, bevor er im Straßenköter "Mut" endlich seinen idealen Filmpartner fand. Es gibt nicht viele, die Mut auf der Leinwand seitdem den Wassernapf reichen konnten. Aber Uggie war so einer. Der etwas hyperaktive Jack-Russell-Terrier soll auch bereits auf dem Weg ins Tierheim gewesen sein, als Hundetrainer Omar von Muller Uggies darstellerisches Talent erschnüffelte. Er besorgte ihm erste Rollen in Werbespots, da war Uggie drei. Später stand das Tier neben Robert Pattinson und Reese Witherspoon vor der Kamera. Weltberühmt aber wurde Uggie durch seine Rolle in Michel Hazanavicius' Stumm-Tonfilm "The Artist" aus dem Jahr 2011, wo er neben Bérénice Bejo brillierte. Tierfreunde hätten ihm für diese Leistung am liebsten den Hunde-Oscar verliehen, doch so etwas gibt es natürlich nicht. Immerhin schafften es Uggies Pfoten auf den Hollywood Walk of Fame, das war zuvor noch keinem Film-Vieh vergönnt. Uggie veröffentlichte auch eine Autobiografie, von der aber nur Peta-Anhänger glauben, er habe sie selbst geschrieben. Dann zog er sich zurück. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Mut, der vor fast hundert Jahren sofort nach Drehschluss verblich und auf dem Gelände der ehemaligen Chaplin-Studios beerdigt wurde, durfte Uggie noch einige Jahre mit dem ihm gebührenden Abstand seinen Ruhm genießen. Jetzt starb er, fast 13-jährig, nach einem recht erfüllten Hundeleben.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: