Feuer im Mittelmeerraum:Europa brennt

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Die Böden sind trocken. Ein Streichholz, das jemand absichtlich oder unabsichtlich fallen lässt, genügt, um einen Großbrand auszulösen. Im Mittelmeerraum brennen zahlreiche Wälder.

In Deutschland hält sich der Sommer noch weitgehend zurück - im südlichen Europa lodern in der Sommerhitze die Flammen. Auf Sardinien, Korsika, in Griechenland und Spanien beschäftigen zahlreiche Wald- und Buschbrände die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Ein großes Problem dabei: Heftige Windböen peitschen die Flammen an.

Ein Feuerwehrmann gibt seinen Kollegen auf der französischen Insel Korsika das Signal, die Gegend zu evakuieren. Starke Winde machen die Feuer unberechenbar. (Foto: Foto: dpa)

Die Brände auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien sind mittlerweile weitgehend unter Kontrolle. Dennoch sind Feuerwehr und Zivilschutz in Süditalien weiter in Alarmbereitschaft, besonders in den Regionen Sizilien und Kalabrien. Die Feuerwehr bei Syrakus auf Sizilien hatte zuvor mit drei großflächigen Bränden in einem Naturschutzgebiet zu kämpfen. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus, weil die Flammen an mehreren Stellen zugleich ausgebrochen waren.

In der vergangenen Woche waren bei den Bränden auf Sardinien zwei Menschen ums Leben gekommen. Auch hier handelte es sich nach Meinung des Chef der Lufteinheiten des italienischen Zivilschutzes, General Luciano Massetti, zumeist um absichtlich gelegtes Feuer. Durch natürliche Ursachen entstandene Brände seien generell "die Ausnahme", sagte Massetti. Nach ersten Schätzungen des Zivilschutz verbrannten allein auf Sardinien etwa 25.000 Hektar Land.

Feuer auf Korsika und in Griechenland

Bei Löscharbeiten auf der französischen Urlaubsinsel Korsika sind zwölf Feuerwehrleute leicht verletzt worden. Auf der französischen Insel wütet der Brand bereits seit Ende letzter Woche. Bislang gingen dort bereits 3500 Hektar Wald und Buschland in Flammen auf. Zwei mutmaßliche Brandstifter wurden in Untersuchungshaft genommen, ein dritter kam unter Auflagen auf freien Fuß.

Etwa 50 Touristen, die Urlaub auf der griechischen Mittelmeerinsel Zakynthos machten, mussten in Sicherheit gebracht werden. Sie waren am Sonntagabend an einem Strand von einem Waldbrand eingekreist worden. Die Feuerwehr war mit drei Löschflugzeugen, einem Hubschrauber und 25 Feuerwehrleuten im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.

In Spanien mussten wegen der anhaltenden Waldbrände mehrere Dörfer evakuiert werden. In der westspanischen Region Estramadura flackerte nach Behördenangaben in der Nacht zum Montag ein Waldbrand wieder auf, der am Sonntag bereits unter Kontrolle zu sein schien. Heftige Windböen fachten die Flammen an. Aus mehreren Dörfern mussten 500 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Weitere Brände in anderen Landesteilen sind mittlerweile weitgehend unter Kontrolle. Für 24 Provinzen galt wegen der vorhergesagten hohen Temperaturen Waldbrandalarm, in Andalusien sollten die Temperaturen auf über 40 Grad steigen. Insgesamt gingen in Spanien bereits mehr als 20.000 Hektar Vegetation in Flammen auf.

© AFP/dpa/abis/luw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Feuerhölle in Südeuropa
:Mittelmeerraum in Flammen

Spanien, Korsika, Sardinien und Griechenland kämpfen mit den Flammen. Heftige Winde erschweren tagelang die Löschung.

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