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Fehlalarm am Ground Zero:Spielzeuggranate löst Evakuierung in Manhattan aus

Die Granate sah aus wie eine, die die USA im Zweiten Weltkrieg einsetzte, entpuppte sich später allerdings als harmloses Spielzeug: Nach dem Fund eines verdächtigen Pakets in der Nähe von Ground Zero in New York ist ein Hochhaus vorübergeghend evakuiert worden.

Ausgerechnet am Ort des nationalen Traumas hat eine Spielzeuggranate eine Evakuierung ausgelöst: Im World Financial Center in New York, einem Hochhaus gegenüber von Ground Zero. Der Sicherheitsdienst des Gebäudes alarmierte am Donnerstagmittag das Bombenentschärfungsteam der New Yorker Polizei, nachdem eine Wache ein verdächtiges Paket entdeckt hatte.

Das Gebäude wurde vorsichtshalber geräumt. Über das Lautsprechersystem des Hochhauses seien sie zum zügigen Verlassen des Hauses aufgefordert worden, berichteten Angestellte. Mit einem neongelben Rucksack lotste der Mitarbeiter Octavio Diaz seine Kollegen aus dem Gebäude auf einen nahegelegenen Volleyballplatz, wo sie auf die Entwarnung warteten. "Solche Dinge passieren. Deshalb muss man es ernst nehmen", sagte er. "Wir sind bereit." Nach etwa 90 Minuten gab die Polizei Entwarnung und die Angestellten konnten an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Die Sprengstoffexperten entdeckten in dem verdächtigen Paket eine nach dem Vorbild einer US-Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg gefertigte Spielzeuggranate. Sie war auf einer Platte befestigt, auf der stand: "Beschwerdestelle: Sicherungsstift ziehen". Das Paket war an einen Mitarbeiter eines Finanzinstituts gerichtet, das im World Financial Center untergebracht ist.

Das World Financial Center liegt gegenüber dem Ort, wo bis zum 11. September 2001 die beiden Türme des World Trade Centers standen. Bereits 1993 wurden bei einem Bombenanschlag im World Financial Center sechs Menschen getötet und mehr als 1000 verletzt.

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