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Fall Trayvon Martin:Behörden verwehren Polizeichef den Rücktritt

Eigentlich wäre sein Rücktritt nur die logische Konsequenz gewesen: Doch der umstrittene Polizeichef von Sanford im Bundesstaat Florida darf nicht kündigen. George Zimmerman, der Mann der Trayvon Martin erschossen haben soll, plädiert derweil auf nicht schuldig.

Die Kritik war laut, zu laut für Bill Lee. Der Polizeichef von Sanford im US-Bundesstaat Florida wollte zurücktreten, räumte sogar schon sein Büro - doch die Behörden lehnten sein Kündigungsgesuch ab. Lee solle im Amt bleiben, entschied das städtische Komitee nach US-Medienberichten. Nach tödlichen Schüssen auf den schwarzen Teenager Trayvon Martin Ende Februar hatte Lee den geständigen Täter George Zimmerman zunächst laufen lassen.

Dieser plädierte unterdessen auf "nicht schuldig", wie der TV-Sender CNN berichtete. Sein Verteidiger Mark O'Mara soll zudem beantragt haben, dass Zimmerman nicht persönlich bei der Anklageverlesung am 8. Mai erscheinen muss. Der 28-jährige Zimmerman ist gegen eine Kaution von 150.000 Dollar (etwa 114.000 Euro) bis zur Verhandlung auf freiem Fuß.

Der Angeklagte beruft sich auf Notwehrgesetze. Vergangene Woche hatte sich Zimmerman im Gerichtssaal bei den Eltern des Opfers entschuldigt.

Wo sich der 28-Jährige aufhält, wurde nicht bekannt. Sein Verteidiger hatte zuvor gesagt, dass er sich bis zum Prozess wahrscheinlich weiterhin vor der Öffentlichkeit verbergen werde, wie er es bereits vor seiner Festnahme getan hatte. Sowohl Zimmerman als auch seine Familie hätten mehrere Todesdrohungen erhalten, zitierte der Sender CNN den Anwalt.

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