Fall Lea Sofie:Ermittlungen gegen Polizei eingestellt

Nach dem gewaltsamen Tod der zweijährigen Lea Sofie war auch die Polizei unter Verdacht geraten: Machten sich die Beamten der unterlassenen Hilfeleistung schuldig? Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen jetzt abgeschlossen.

Der Vorwurf, den die Beamten untersuchten lautete auf unterlassene Hilfeleistung. Die Beschuldigten: Polizeikollegen. Diese waren wegen Ruhestörung in die Wohnung der Familie gerufen worden - drei Wochen bevor die zweijährige Lea Sofie an den Folgen von Misshandlungen starb. Diese Ermittlungen gegen Polizisten hat die Kölner Staatsanwaltschaft nun eingestellt.

Das teilte eine Sprecherin mit und bestätigte damit einen Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger. Eine Kopie des Berichts des fraglichen Polizeieinsatzes für das Jugendamt, in dem die Wohnung als "nicht kindgerecht" beschrieben wurde, war zwar nicht weitergeleitet worden. Die Ermittler kamen jedoch zu dem Schluss, es gebe kein strafrechtlich relevantes Verhalten eines Polizeibeamten. Es habe zu dem Zeitpunkt keine Hinweise auf häusliche Gewalt gegeben, und nichts habe auf eine Gefährdung des Kindes hingedeutet.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Kreis der Polizei gegen unbekannt ermittelt. Lea Sofie war im Dezember 2012 an den Folgen von Misshandlung gestorben. Die Mutter des Kindes und ihr Exfreund sind inzwischen zu langen Haftstrafen verurteilt worden: Der Mann wurde zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt, die Mutter zu sieben Jahren Haft nach Jugendstrafe - weil sie ihrem schwer verletzten Kind nicht half. Lea Sofie habe bis zu drei Tage mit dem Tod gerungen, berichteten Gutachter in dem Prozess.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: