Süddeutsche Zeitung

Fall Hanna:30-Jähriger gesteht Mord an Berliner Schülerin

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Täter und Opfer kannten sich nicht

Der Mordfall Hanna ist offenbar aufgeklärt. Ein 30 Jahre alter Mann aus Berlin-Lichtenberg hat die Tat gestanden. Er hatte sich bei der Polizei gemeldet, nachdem Videobilder von Überwachungskameras veröffentlicht worden waren, die ihn zeigten. Zunächst hatte er abgestritten, die 18 Jahre alte Schülerin umgebracht zu haben. In der Nacht zum Donnerstag legte er dann aber ein Geständnis ab. Auch wegen der Spurenlage sei der Mann dringend verdächtig, den Sexualmord begangen zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Der Mann sei bisher nicht polizeibekannt gewesen, hieß es von Seiten der Polizei. Täter und Opfer hätten sich nicht gekannt. Im Laufe des Donnerstags soll Haftbefehl erlassen werden. Ob der Mann auch gestanden hat, die junge Frau missbraucht zu haben, ist noch unklar.

Überwachungskamera zeigte Verdächtigen

Die Schülerin war in der Nacht zum Samstag auf dem Heimweg von einer Party getötet worden. Eine Passantin fand die Leiche am Morgen in einem Gebüsch nahe dem S- und U-Bahnhof Wuhletal am östlichen Stadtrand Berlins. Laut Staatsanwaltschaft starb Hanna durch Gewalt gegen den Oberkörper.

Auf den Überwachungsfilmen der Berliner Verkehrsbetriebe war zu sehen, wie sich ein Mann schon auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Frankfurter Allee auffällig für das spätere Opfer interessierte, berichtete die Polizei. Im Waggon soll er vom Sitz aufgesprungen sein, als die Schülerin um 1:37 Uhr in Wuhletal ausstieg. Auf dem Bahnsteig sei er ihr zügig zum Ausgang gefolgt. Auf den Bildern war der Mann deutlich zu erkennen.

Hunderte trauern um Hanna

Trauernde stellten am Mittwoch Kerzen am Weg zwischen dem Bahnhof und der Dorfstraße auf. "Die Kerzen sollen dem Ort das Grauen ein Stück weit nehmen", sagte Pastorin Steffi Jawer am Abend. Mehrere Hundert Menschen besuchten die Andacht der evangelischen Kirchengemeinde der jungen Frau.

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