Fall Anneli:Täter gesteht nur die Entführung

Die Obduktion soll klären, wie das entführte Mädchen genau ums Leben kam.

Von Jens Schneider, Berlin

Im Fall der in der Nähe von Meißen ermordeten 17 Jahre alten Anneli-Marie ist die genaue Todesursache offenbar weiterhin ungeklärt. Die Schülerin war am vergangenen Donnerstag in der Nähe ihres Elternhauses entführt worden, sie wurde am Dienstag tot aufgefunden. Die Polizei nahm zwei Männer unter dem Verdacht fest, dass sie das Mädchen entführt und bald darauf ermordet haben. Einer der beiden hat ein Geständnis ablegt, will demnach aber offenbar nicht an der Tötung des Mädchens beteiligt gewesen sein. Die beiden Männer sollen Anneli am vergangenen Donnerstag auf einem Feldweg in der Nähe der Stadt Meißen in ihre Gewalt gebracht haben, als das Mädchen den Hund der Familie ausführte. Die verschuldeten Entführer wollten den Ermittlern zufolge 1,2 Millionen Euro erpressen. Die Geldübergabe scheiterte.

Die endgültige Klärung der Todesursache kann wohl noch mehrere Wochen dauern. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden sagte am Mittwoch, die Obduktion sei schwieriger als ursprünglich vermutet. In den Haftbefehlen für die 39- und 61-jährigen Tatverdächtigen gehe die Staatsanwaltschaft zwar davon aus, dass die 17-Jährige erdrosselt wurde. "Es kommen aber auch andere Möglichkeiten in Betracht", sagte der Sprecher. Die Ermittler können zudem weiterhin nicht mit Sicherheit sagen, wann die Tochter eines Unternehmers starb. "Wir gehen nach wie vor von Freitag aus", sagte der Sprecher.

Nach tagelanger intensiver Suche mit circa 1200 Beamten war am Montagabend die Leiche auf einem Dreiseithof in Lampersdorf im Landkreis Meißen nahe Annelis Wohnort gefunden worden. Der jüngere der Tatverdächtigen, ein gebürtiger Schwabe, hatte dort noch bis vor Kurzem mit seiner Frau und seinen zwei Kindern gewohnt.

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