Süddeutsche Zeitung

Schiffsunfall auf Amrum:Dutzende Kinder verletzt

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Schreck auf der Insel Amrum: Eine Fähre mit etwa 120 Kindern an Bord ist gegen einen Anleger gestoßen. Etliche Passagiere stürzten und verletzten sich. Doch alle konnten ambulant behandelt werden.

Bei einem Schiffsunfall auf der Nordseeinsel Amrum sind am Dienstag etwa 30 Kinder leicht verletzt worden. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, war das Ausflugsschiff MS Eilun ungebremst gegen einen Anleger im Hafen von Wittdün gestoßen. An Bord des knapp 25 Meter langen Schiffes befanden sich etwa 120 Kinder und mehrere Betreuer.

Bei dem Aufprall seien viele Kinder gestürzt und hätten sich verletzt, sagte der Sprecher der Wasserschutzpolizei Wolfgang Boe. Viele der neun bis elf Jahre alten Mädchen und Jungen waren in Landschulheimen auf der Insel gewesen. Zehn Verletzte wurden mit Rettungshubschraubern in ein Krankenhaus nach Niebüll im Kreis Nordfriesland gebracht. Fünf Verletzte transportierte der Seenotkreuzer Vormann Leiss der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in eine Klinik in Wyk auf der Nachbarinsel Föhr. "Zum Glück wurde niemand lebensbedrohlich verletzt", so Boe. Alle hätten wohl ambulant behandelt werden können. Weitere Kinder seien vor Ort betreut und versorgt worden.

Das Schiff sei mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Knoten, also knapp sechs Stundenkilometern, auf den Anleger gefahren, sagte Boe. Die Ursache war zunächst unklar. "Es handelt sich vermutlich um einen technischen Defekt. Das wird jetzt sorgfältig untersucht." Das Schiff wurde leicht beschädigt, es habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden, dass es sinke.

Großalarm auf Amrum

Für Amrum wurde ein rettungsdienstlicher Großalarm ausgelöst. Zwei Rettungshubschrauber, zwei Polizeiboote sowie mehrere Notärzte, Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz. "Die Notärzte der Insel waren schnell da. Das hat alles reibungslos geklappt", so der Landrat von Nordfriesland, Dieter Harrsen.

Petra Müller, Einsatzleitung der Feuerwehr auf Amrum, berichtete: "Wir waren von der Feuerwehr ungefähr mit 50 Leuten vor Ort." An Bord seien mehrere Schulklassen gewesen. "Viele Kinder waren von dem Unfall geschockt und haben geweint. Wir haben versucht, sie zu trösten", sagte Müller. Viele Schüler seien schließlich mit Bussen wieder in ihre Landschulheime auf der Insel gebracht worden. Die Feuerwehrleute hätten auch bei der Betreuung von Verletzten geholfen: "Wir haben vor einigen Jahren alle einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Das ist uns jetzt sehr zu Gute gekommen."

Anfangs berichteten die Nachrichtenagenturen, bei der MS Eilun handle es sich um eine Fähre und auch in einer früheren Version dieser Meldung war an zwei Stellen von "Fährunfall" die Rede. Wir haben das inzwischen korrigiert und bedanken uns bei unserem User "nukem" für den Hinweis.

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