BerlinZwei Beamte bei Explosion an Polizeigebäude verletzt

Lesezeit: 1 Min.

Beamte untersuchen den Ort einer Explosion an einem Polizeigelände in Berlin-Wittenau.
Beamte untersuchen den Ort einer Explosion an einem Polizeigelände in Berlin-Wittenau. (Foto: Michael Ukas/dpa)

Bei einem routinemäßigen Sicherheitsgang detoniert ein bislang unbekanntes Objekt. Ein Beamter könnte sein Augenlicht verlieren. Die Ermittler gehen nicht von einem gezielten Angriff aus.

Nach einer Explosion an einem Polizeigelände in Berlin mit zwei verletzten Beamten geht die Polizei nicht von einem gezielten Angriff aus. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist es möglich, dass die Detonation durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik verursacht wurde“, teilte die Polizei mit. „Eine Rekonstruktion des Geschehens soll klären, was geschehen ist“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Explosion eines unbekannten Gegenstandes an dem Polizeigelände in Berlin-Wittenau waren am Donnerstagabend ein Polizist und dessen Kollegin verletzt worden. Sie seien auf einem routinemäßigen Sicherheitsgang gewesen, als nach Polizeiangaben gegen 20.20 Uhr ein Objekt detoniert sei. Die Polizei sprach zunächst von einem „schweren Sicherheitsvorfall“.

Der 31 Jahre alte Polizeioberkommissar erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und am Auge und wurde nach Angaben des Polizeisprechers bis in die Morgenstunden operiert. Nach dpa-Informationen könnte der Mann sein Augenlicht verlieren. Die 29 Jahre alte Polizeimeisterin erlitt demnach ein Knalltrauma. Sie konnte den Angaben zufolge das Krankenhaus zwischenzeitlich verlassen. Beide Beamte seien derzeit nicht vernehmungsfähig, so der Sprecher. Bei den Beamten handelt es sich nach seinen Angaben um die Besatzung eines Streifenwagens.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie unter sz.de/datenschutz.

Ob und wie die Detonation im Kontext mit Silvesterböllerei steht, ist nach Angaben des Polizeisprechers Gegenstand der Ermittlungen. Bis nach Mitternacht seien Spuren gesichert worden und es gebe umfangreiche Untersuchungen dazu, was sich im Detail dort abgespielt hat, sagte der Sprecher. Das Fachkommissariat für Sprengstoffdelikte des Landeskriminalamtes ermittele in dem Fall. Eine Fahndung oder Suche nach möglichen Verdächtigen laufe aktuell nicht, hatte die Polizei bereits kurz nach dem Vorfall erklärt.

Bei der Aufklärung des Geschehens können nach Gewerkschaftsangaben keine Aufnahmen aus Videokameras helfen. Stephan Weh, Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, hält derartige Technik an Polizeigebäuden aus Sicherheitsgründen generell für angebracht. Er forderte spürbare Investitionen in Maßnahmen zum Schutz von Polizisten, etwa Videoüberwachung für den Außenschutz von Gebäuden.

© SZ/berj/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Unfälle mit Pyrotechnik
:Hebt die Bombe nicht ab, kann die Hölle losbrechen

Tote, Schwerverletzte, zerstörte Gebäude. In der Silvesternacht verursachten Kugelbomben enorme Schäden. Die meisten hätten nie gezündet werden dürfen.

SZ PlusVon Marcel Laskus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: