Evangelische Kirche:Homosexueller Kandidat unterliegt bei Bischofswahl

Die evangelische Kirche bekommt keinen homosexuellen Bischof: Der Hamburger Propst Horst Gorski unterlag bei der Wahl zum Bischof von Schleswig und Holstein seinem Gegenkandidaten Gerhard Ulrich.

Die Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche hat Gerhard Ulrich zum neuen Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein gewählt. Auf den 57-jährigen Propst aus Angeln entfielen im ersten Wahlgang 77 von 136 Stimmen.

Evangelische Kirche: Bischofskandidat Horst Gorski (l.) gratuliert dem neuen Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein, Gerhard Ulrich, nach seiner Wahl.

Bischofskandidat Horst Gorski (l.) gratuliert dem neuen Bischof für den Sprengel Schleswig und Holstein, Gerhard Ulrich, nach seiner Wahl.

(Foto: Foto: dpa)

Sein Gegenkandidat, der Propst von Hamburg-Altona Horst Gorski (51), erhielt 56 Stimmen. Der bisherige Bischof von Schleswig, Hans Christian Knuth (67) geht Ende September in den Ruhestand.

Vor der Wahl hatte es in der Öffentlichkeit kontroverse Diskussionen über die Homosexualität von Gorski gegeben. Wäre er gewählt worden, wäre er der erste bekennende schwule lutherische Bischof weltweit gewesen.

Nach Ansicht der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen hatte die Lebensweise des Propstes und die Berichterstattung darüber aber keine Auswirkungen auf das Wahlergebnis. "Die Synode ist so souverän, die lässt sich von außen nicht beeinflussen." Nicht die Sexualität habe eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, sondern wer der beste für den Sprengel sei. Auch Gorski selbst sagte nach der Wahl, er glaube nicht, dass seine Homosexualität eine Rolle gespielt habe.

Ulrich wird am 8. November im Dom zu Schleswig in sein Bischofsamt eingeführt. Der jetzt neu gegründete Sprengel Schleswig und Holstein hat rund 1,15 Millionen Mitglieder.

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