Süddeutsche Zeitung

Baden-Württemberg:Technischer Defekt war wohl Brandursache im Europa-Park

Lesezeit: 2 min

Einen Tag nach Ausbruch eines Feuers in Deutschlands größtem Freizeitpark haben die Ermittler erste Hinweise. Für Besucher ist die Anlage bereits wieder geöffnet.

Das Feuer im Europa-Park in Rust ist nach Angaben der Polizei sehr wahrscheinlich durch einen technischen Defekt verursacht worden. Gesicherte Einschätzungen hierzu dürften jedoch einige Wochen an Arbeit in Anspruch nehmen, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Der Brand war am Montagnachmittag in einem Technikraum der Attraktion "Yomi-Zauberwelt der Diamanten" ausgebrochen. Zwei Feuerwehrleute waren leicht verletzt worden.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr hatte den Brand am Montagabend unter Kontrolle gebracht. Nach Angaben von Kreisbrandmeister Bernhard Frei waren mehr als 450 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruches waren ungefähr 25 000 Menschen im Europa-Park. Zwei Parkbesucher mussten durch Helfer des Rettungsdienstes versorgt werden. Ihnen dürfte laut Polizei jedoch weniger der Brand selbst, sondern eher die hohen Temperaturen zu schaffen gemacht haben. "Die Sicherheitsmechanismen - wie Brandmelder und Alarmpläne - haben nach derzeitigem Stand reibungslos funktioniert", teilte die Polizei weiter mit. Die Besucherinnen und Besucher seien direkt angesprochen und aufgefordert worden, den Park zu verlassen.

Augenzeugen zufolge lief das ruhig und ohne Panik ab. Mitarbeitende hätten die Menschen gezielt zum Ausgang geschickt, sagte Moritz Panter der Deutschen Presse-Agentur. "Meiner Meinung nach haben die echt voll gut reagiert." Man habe gemerkt, dass die meisten nervös waren, sie hätten aber alles voll im Griff gehabt. Insbesondere der betroffene Bereich sei sehr schnell abgesperrt gewesen. "Manche Leute haben schon Angst gekriegt", sagte seine Begleiterin Nadine Leuthner. Angesichts der Besuchermassen seien das aber Einzelfälle gewesen.

2018 hatte es in Rust schon einmal einen Großbrand gegeben

Der Park sei schnell und geordnet geräumt worden, hieß es von dem Familienunternehmen. Die Übernachtungsgäste konnten demnach zeitnah in die Hotels zurückkehren. Über die Höhe des Schadens machte der Europa-Park zunächst keine Angaben.

Am Dienstagmorgen öffnete der Freizeitpark in Rust nördlich von Freiburg seine Tore wieder wie gewohnt für Besucher. Es würden alle Angebote wie etwa die Wasserattraktion "Rulantica" und die Hotels regulär angeboten, teilte eine Sprecherin des Parks mit. Nur die Bereiche um den Brandort seien nicht zugänglich.

Der Europa-Park ist Deutschlands größter Freizeitpark. Im vergangenen Jahr waren mehr als sechs Millionen Menschen in die Anlage mit Achterbahnen und anderen Attraktionen im Ortenaukreis nahe der deutsch-französischen Grenze gekommen - das war ein Rekord.

Am 26. Mai 2018 hatte es dort schon einmal einen Großbrand gegeben: Die Themenbereiche Skandinavien und Holland waren größtenteils den Flammen zum Opfer gefallen. Zerstört wurden Restaurants, Geschäfte und das Fahrgeschäft "Piraten in Batavia". Das Feuer war laut Staatsanwaltschaft durch einen technischen Defekt entstanden und hatte Millionenschäden verursacht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5947992
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/jael
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.