Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd und KNA.
Wichtige Updates
Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland
Steigende Pegelstände an der Oder kommende Woche erwartet
Besuch in Polen: Von der Leyen verspricht EU-Hilfe für Flutgebiete
Zahl der Toten bei Hochwasser steigt auf mindestens 23
Hochwasser in Europa - der Überblick
Julia Hippert
Italien ruft Notstand für zwei Hochwasser-Regionen aus
Nach tagelangen Regenfällen im Norden des Landes gilt in der Emilia-Romagna und in den Marken der Notstand. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni stellt den beiden Regionen zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung. Wegen des Regens stehen dort zahlreiche Straßen unter Wasser. Insgesamt mussten mehr als 2500 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Betroffen sind Städte wie Bologna, Modena und Ravenna und auch der Badeort Rimini an der Adria.
Schon am 19. September kaum wiederzuerkennen: der Strand von Rimini. Andreas SOLARO / AFP
Im Landesinneren, wie zwischen Budrio und Selva Malvezz, treten Flüsse über die Ufer (Archivbild vom 19. September). Guido Calamosca/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Dimitri Taube
Die aktuelle Lage in Deutschland
In Deutschland sind noch einige Gebiete von hohen Wasserständen betroffen (die Karte aktualisiert sich stündlich):
Irene Helmes
Hochwassergefahr in Brandenburg steigt: Woidke besucht Oder-Stadt
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat sich in Frankfurt (Oder) ein Bild von den Vorbereitungen auf die wachsende Hochwassergefahr gemacht. Einen Tag vor der Landtagswahl besuchte der SPD-Politiker Anwohner und Feuerwehrkräfte, die Sandsäcke füllten, in einem Gebiet, das bereits beim Hochwasser 1997 und 2010 überflutet wurde. „Es liegt eine Spannung in der Luft, weil der Wasserspiegel der Oder in den nächsten Tagen deutlich ansteigen wird“, sagte Woidke. „Das wird das schwerste Hochwasser wahrscheinlich seit 2010.“
Es sei nötig, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften die Menschen und ihr Hab und Gut zu schützen, so Woidke. „Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Solidarität wird uns auch durch diese schwierigen Tage bringen.“ Brandenburg habe eine lange Erfahrung mit Hochwasser-Einsätzen. Zudem sei fast eine Milliarde Euro in den vergangenen Jahrzehnten in den Deichbau investiert worden.
Der Regierungschef wollte am Nachmittag noch an die Uferpromenade gehen und mit Vertretern aus der polnischen Nachbarstadt Slubice sprechen. Auch Umweltminister Axel Vogel (Grüne) war bei dem Besuch in Frankfurt (Oder) dabei. Nach Angaben des Umweltministeriums muss nach einer Phase stagnierender Pegelstände an der Oder in der kommenden Woche mit einem starken Anstieg des Wasserstandes gerechnet werden. Am Pegel Frankfurt (Oder) erwarten Experten für Dienstag die Alarmstufe drei, ab Mittwoch die höchste Stufe vier.
Es sei nötig, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften die Menschen und ihr Hab und Gut zu schützen, so Woidke. „Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Solidarität wird uns auch durch diese schwierigen Tage bringen.“ Brandenburg habe eine lange Erfahrung mit Hochwasser-Einsätzen. Zudem sei fast eine Milliarde Euro in den vergangenen Jahrzehnten in den Deichbau investiert worden.
Der Regierungschef wollte am Nachmittag noch an die Uferpromenade gehen und mit Vertretern aus der polnischen Nachbarstadt Slubice sprechen. Auch Umweltminister Axel Vogel (Grüne) war bei dem Besuch in Frankfurt (Oder) dabei. Nach Angaben des Umweltministeriums muss nach einer Phase stagnierender Pegelstände an der Oder in der kommenden Woche mit einem starken Anstieg des Wasserstandes gerechnet werden. Am Pegel Frankfurt (Oder) erwarten Experten für Dienstag die Alarmstufe drei, ab Mittwoch die höchste Stufe vier.
Dimitri Taube
Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland
Die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich weiter flussabwärts und nähert sich damit der Grenze zu Deutschland. Die Gebietsverwaltung der grenznahen polnischen Woiwodschaft Lebus rief Hochwasseralarm für die an der Oder gelegenen Regionen aus. Es wird erwartet, dass der Hochwasserscheitel am Sonntag die Kreisstadt Nowa Sol rund 80 Kilometer östlich der Grenze erreicht. Auch in Westpommern laufen die Vorkehrungen für das Hochwasser an.
In der Nacht zu Freitag kämpften Feuerwehrleute, Soldaten und Einwohner im niederschlesischen Brzeg Dolny 35 Kilometer nordwestlich von Breslau (Wroclaw) um den Erhalt der Deiche, in denen sich mehrere Sickerstellen aufgetan hatten. Der Wasserstand betrug dort 9,33 Meter und könnte noch auf 9,45 Meter steigen, wie das Meteorologische Institut auf der Plattform X mitteilte. Normal ist ein Stand von etwa 4,60 Metern. Das jetzt prognostizierte Maximum liegt aber noch unter den Werten des Oderhochwassers von 1997.
In Breslau tagte erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk. Auf Höhe der Stadt mit 630 000 Einwohnern sei der Wasserpegel im Vergleich zum Vortag bereits um zehn Zentimeter gefallen, sagte der Leiter des Meteorologischen Instituts. Für die kommenden Tage ist für große Teile Polens trockenes und sonniges Wetter vorhergesagt.
In der Nacht zu Freitag kämpften Feuerwehrleute, Soldaten und Einwohner im niederschlesischen Brzeg Dolny 35 Kilometer nordwestlich von Breslau (Wroclaw) um den Erhalt der Deiche, in denen sich mehrere Sickerstellen aufgetan hatten. Der Wasserstand betrug dort 9,33 Meter und könnte noch auf 9,45 Meter steigen, wie das Meteorologische Institut auf der Plattform X mitteilte. Normal ist ein Stand von etwa 4,60 Metern. Das jetzt prognostizierte Maximum liegt aber noch unter den Werten des Oderhochwassers von 1997.
In Breslau tagte erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk. Auf Höhe der Stadt mit 630 000 Einwohnern sei der Wasserpegel im Vergleich zum Vortag bereits um zehn Zentimeter gefallen, sagte der Leiter des Meteorologischen Instituts. Für die kommenden Tage ist für große Teile Polens trockenes und sonniges Wetter vorhergesagt.
Katja Guttmann
Steigende Pegelstände an der Oder kommende Woche erwartet
Während sich die Hochwassersituation an der Elbe teils entspannt, stellen sich die Oder-Regionen in Brandenburg auf eine Verschärfung der Lage ein. Sie rechnen in der kommenden Woche teils mit Alarmstufen 3 und 4. Wann genau extremes Hochwasser zu erwarten ist, ist noch unklar. Die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz gehen weiter.
In Frankfurt an der Oder wurde am Donnerstagnachmittag die Alarmstufe 1 ausgerufen, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte. Die Stadt rechnet allerdings am Wochenende nicht mit einer Zuspitzung der Situation, wie ein Sprecher sagte. In der ersten Wochenhälfte werde dann jedoch möglicherweise ein Wasserstand von sechs Metern erwartet. Es sei noch unklar, ob die Pegel mehrere Tage auf einem hohen Niveau bleiben.
Der Kreis Märkisch-Oderland teilte mit, dass der Pegelstand am kommenden Montag den aktuellen Prognosen zufolge Alarmstufe 3 erreichen könnte, wahrscheinlich schnell gefolgt von der höchsten Stufe 4, hieß es. In dem Landkreis wurden in Oder-Nähe erste Straßen gesperrt. Im Landkreis Oder-Spree wird bei der Landtagswahl am Sonntag ein Wahllokal in Oder-Nähe vorsorglich verlegt. Zuvor hatte bereits Frankfurt an der Oder entschieden, zwei Wahllokale zu verlegen.
In Frankfurt an der Oder wurde am Donnerstagnachmittag die Alarmstufe 1 ausgerufen, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte. Die Stadt rechnet allerdings am Wochenende nicht mit einer Zuspitzung der Situation, wie ein Sprecher sagte. In der ersten Wochenhälfte werde dann jedoch möglicherweise ein Wasserstand von sechs Metern erwartet. Es sei noch unklar, ob die Pegel mehrere Tage auf einem hohen Niveau bleiben.
Der Kreis Märkisch-Oderland teilte mit, dass der Pegelstand am kommenden Montag den aktuellen Prognosen zufolge Alarmstufe 3 erreichen könnte, wahrscheinlich schnell gefolgt von der höchsten Stufe 4, hieß es. In dem Landkreis wurden in Oder-Nähe erste Straßen gesperrt. Im Landkreis Oder-Spree wird bei der Landtagswahl am Sonntag ein Wahllokal in Oder-Nähe vorsorglich verlegt. Zuvor hatte bereits Frankfurt an der Oder entschieden, zwei Wahllokale zu verlegen.
Katja Guttmann
Besuch in Polen: Von der Leyen verspricht EU-Hilfe für Flutgebiete
Dafür sollen etwa Mittel aus bestehenden EU-Fonds genutzt werden, versprach die EU-Kommissionspräsidentin bei einem Besuch in Breslau (Wroclaw). So soll es möglich sein, zunächst zehn Milliarden Euro aus sogenannten Kohäsionsmitteln zur Verfügung zu stellen, sagte Ursula von der Leyen. Diese sind einer der größten Posten im Gemeinschaftsetat der EU. Mit den Kohäsionsgeldern wird eigentlich wirtschaftlich schwach entwickelten Regionen beim Wachstum geholfen, um ökonomische und soziale Unterschiede auszugleichen.
Normalerweise müssen EU-Staaten Geld beisteuern, wenn sie von den Mitteln profitieren wollen. Nun soll es aber eine Ausnahme geben, so dass von den Hochwassern betroffene Staaten für die Hilfen kein eigenes Geld bereitstellen müssen. „Es sind außergewöhnliche Zeiten, und außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, sagte von der Leyen.
Sie traf in Polen unter anderem den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, den tschechischen Regierungschef Petr Fiala, seinen slowakischen Amtskollegen Robert Fico und den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Länder sind von schweren Unwettern betroffen, mehrere Menschen sind gestorben.
Tusk dankte von der Leyen für die schnelle und unbürokratische Hilfe. „Wir haben genau 45 Minuten gebraucht, um uns auf unsere Erwartungen zu einigen und zufriedenstellende Erklärungen von der EU-Kommission zu bekommen.“ Jetzt sei jeder der Regierungschefs für die Wiederaufbaupläne in seinem Land nach den Überschwemmungen verantwortlich.
Normalerweise müssen EU-Staaten Geld beisteuern, wenn sie von den Mitteln profitieren wollen. Nun soll es aber eine Ausnahme geben, so dass von den Hochwassern betroffene Staaten für die Hilfen kein eigenes Geld bereitstellen müssen. „Es sind außergewöhnliche Zeiten, und außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“, sagte von der Leyen.
Sie traf in Polen unter anderem den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, den tschechischen Regierungschef Petr Fiala, seinen slowakischen Amtskollegen Robert Fico und den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Länder sind von schweren Unwettern betroffen, mehrere Menschen sind gestorben.
Tusk dankte von der Leyen für die schnelle und unbürokratische Hilfe. „Wir haben genau 45 Minuten gebraucht, um uns auf unsere Erwartungen zu einigen und zufriedenstellende Erklärungen von der EU-Kommission zu bekommen.“ Jetzt sei jeder der Regierungschefs für die Wiederaufbaupläne in seinem Land nach den Überschwemmungen verantwortlich.
Julia Hippert
Zahl der Toten bei Hochwasser steigt auf mindestens 23
In Tschechien sei ein fünfter Todesfall bestätigt worden, sagte Innenminister Vit Rakusan im Nachrichtensender CNN Prima News. Damit steigt die Zahl der Toten bei der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Mittel- und Südosteuropa auf insgesamt 23. In dem deutschen Nachbarland gelten mindestens acht Menschen als vermisst, darunter die Insassen eines Autos, das von einem reißenden Fluss mitgerissen wurde.
Kassian Stroh
Hochwasser in Europa - der Überblick
Sachsen: Die Elbe steigt leicht, in Dresden hat der Pegel die Marke von sechs Metern erreicht. Die Alarmstufe 4 werde aber wohl nirgendwo ausgelöst werden, teilen die Behörden mit. Für den Donnerstagvormittag rechnen sie mit der Ankunft „eines sehr langgestreckten Hochwasserscheitels“. Für die kleineren Flüsse melden sie sinkende Pegelstände.
Brandenburg: Hier sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Beim Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wird in den nächsten Tagen vermutlich die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.
Bayern: Der Regen hat aufgehört, die Hochwasserlage ende, schreibt der Hochwassernachrichtendienst. Nur an einzelnen Pegeln, zum Beispiel bei der Mündung der Isar in die Donau, seien zwischenzeitlich noch leicht steigende Pegel zu erwarten. Danach werde das Wasser zurückgehen - auch weil die Schneeschmelze in den Alpen „moderat“ ausfallen soll.
Österreich: Zehntausende Einsatzkräfte sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt, im besonders betroffenen Bundesland Niederösterreich sind 18 Orte noch immer nicht oder nur schwer zu erreichen. Die Polizei berichtet von Dieben und von Betrügern, die Hochwasser-Opfern Dienstleistungen zu überhöhten Preisen angeboten hätten. Die Bahnstrecke von Wien Richtung München ist wieder eingeschränkt zu befahren, die Wiener U-Bahnen sind in Betrieb.
Tschechien: In Nordböhmen nahe der Grenze zu Sachsen blicken die Menschen noch mit Sorge auf die Elbe. In Usti (Aussig) sollen Barrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen, im Osten des Landes wird bereits aufgeräumt.
Polen: Die Oder-Hochwasserwelle hat nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) im Westen erreicht, in der Großstadt könnte es zu einem Hochwasser kommen. Experten gehen davon aus, dass der Pegelstand dort zwar nicht das Niveau von 1997 erreichen werde, die Flutwelle werde aber mindestens für anderthalb Tage anhalten. 1997 wurde die Stadt zu einem Drittel überschwemmt.
Slowakei: Hier entspannt sich die Lage langsamer als zunächst erhofft. In der Hauptstadt Bratislava ist der Pegel der Donau leicht auf 9,85 Meter gestiegen, normal sind durchschnittlich drei Meter. Flussabwärts entlang der Grenze zu Ungarn steigt der Fluss weiter.
Italien: Nach den Wetter-Prognosen wird in weiten Teilen des Landes durch den Sturm Boris zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. Der Meteorologe Lorenzo Tedici sagt: „Wir werden mindestens 48 Stunden lang ein Unwetter erleben, das voll und ganz dem Herbst entspricht. Dieses Jahr sind die sintflutartigen Regenfälle ein wenig zu früh gekommen.“
Brandenburg: Hier sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Beim Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wird in den nächsten Tagen vermutlich die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.
Bayern: Der Regen hat aufgehört, die Hochwasserlage ende, schreibt der Hochwassernachrichtendienst. Nur an einzelnen Pegeln, zum Beispiel bei der Mündung der Isar in die Donau, seien zwischenzeitlich noch leicht steigende Pegel zu erwarten. Danach werde das Wasser zurückgehen - auch weil die Schneeschmelze in den Alpen „moderat“ ausfallen soll.
Österreich: Zehntausende Einsatzkräfte sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt, im besonders betroffenen Bundesland Niederösterreich sind 18 Orte noch immer nicht oder nur schwer zu erreichen. Die Polizei berichtet von Dieben und von Betrügern, die Hochwasser-Opfern Dienstleistungen zu überhöhten Preisen angeboten hätten. Die Bahnstrecke von Wien Richtung München ist wieder eingeschränkt zu befahren, die Wiener U-Bahnen sind in Betrieb.
Tschechien: In Nordböhmen nahe der Grenze zu Sachsen blicken die Menschen noch mit Sorge auf die Elbe. In Usti (Aussig) sollen Barrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen, im Osten des Landes wird bereits aufgeräumt.
Polen: Die Oder-Hochwasserwelle hat nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) im Westen erreicht, in der Großstadt könnte es zu einem Hochwasser kommen. Experten gehen davon aus, dass der Pegelstand dort zwar nicht das Niveau von 1997 erreichen werde, die Flutwelle werde aber mindestens für anderthalb Tage anhalten. 1997 wurde die Stadt zu einem Drittel überschwemmt.
Slowakei: Hier entspannt sich die Lage langsamer als zunächst erhofft. In der Hauptstadt Bratislava ist der Pegel der Donau leicht auf 9,85 Meter gestiegen, normal sind durchschnittlich drei Meter. Flussabwärts entlang der Grenze zu Ungarn steigt der Fluss weiter.
Italien: Nach den Wetter-Prognosen wird in weiten Teilen des Landes durch den Sturm Boris zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. Der Meteorologe Lorenzo Tedici sagt: „Wir werden mindestens 48 Stunden lang ein Unwetter erleben, das voll und ganz dem Herbst entspricht. Dieses Jahr sind die sintflutartigen Regenfälle ein wenig zu früh gekommen.“
Kassian Stroh
Zwei Millionen Betroffene in Mittel- und Osteuropa
Von den Überschwemmungen in Europa sind nach Berechnungen der EU bislang etwa zwei Millionen Menschen betroffen gewesen. Das sagt EU-Kommissar Janez Lenarcic. Seine Chefin, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, will am Donnerstag in ein Hochwassergebiet in Polen reisen und dort mit Spitzenpolitikern der vom Hochwasser betroffenen Länder sprechen. Der polnische Regierungschef Donald Tusk habe von der Leyen dazu eingeladen, teilt die EU-Kommission mit. Zu dem Treffen werden auch der tschechische Regierungschef Petr Fiala, sein slowakischer Kollege Robert Fico und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer erwartet. Dabei dürfte es nicht zuletzt auch darum gehen, wie viel Geld die EU zur Beseitigung der Schäden beisteuern wird. Noch ist das ganze Ausmaß unklar. Insgesamt kamen bislang mehr als 20 Menschen ums Leben.
Kassian Stroh
Erster Hochwasseralarm an Oder
Das Hochwasser ist nun auch in einigen Oder-Regionen in Brandenburg angekommen – die Lage soll in den nächsten Tagen noch ernster werden. Für Abschnitte des Grenzflusses bei Ratzdorf bis Eisenhüttenstadt wurde inzwischen Hochwasseralarm der Stufe 1 ausgerufen. Es sei mit einer beginnenden Überflutung von Auen und ufernahen Wiesen zu rechnen, teilte das Landesamt für Umwelt mit.
Dramatisch ist die Situation bislang nicht. Ostbrandenburgische Kommunen entlang des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder wappnen sich aber für eine Zuspitzung der Lage. Ein Sprecher des Landesamtes sagte, ein Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 sei nach wie vor zwischen Ratzdorf und Frankfurt (Oder) wahrscheinlich. Auch die Flüsse Neiße und Elbe sind angeschwollen.
Dramatisch ist die Situation bislang nicht. Ostbrandenburgische Kommunen entlang des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder wappnen sich aber für eine Zuspitzung der Lage. Ein Sprecher des Landesamtes sagte, ein Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 sei nach wie vor zwischen Ratzdorf und Frankfurt (Oder) wahrscheinlich. Auch die Flüsse Neiße und Elbe sind angeschwollen.
„Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor.“Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
Julia Hippert
Österreich stockt Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro auf
Die österreichische Regierung weitet die finanzielle Hilfe für Betroffene des Hochwassers massiv aus. Die Mittel im Katastrophenfonds werden von 300 Millionen auf eine Milliarde Euro aufgestockt, wie Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) mitteilte. Aus diesem Topf können Kommunen und Privatpersonen nach Naturkatastrophen finanzielle Hilfe erhalten. Schätzungen zu den Hochwasser-Schäden liegen noch nicht vor.
Die konservative ÖVP und die mitregierenden Grünen einigten sich auch darauf, 40 Millionen Euro für Menschen zur Verfügung zu stellen, deren Häuser und Wohnungen derzeit nicht mehr zu bewohnen sind. Außerdem können Privatpersonen und Firmen Kosten für Reparaturen und Neuanschaffungen von der Steuer absetzen. Für Unternehmen kündigte Nehammer zinslose Wiederaufbau-Kredite mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro an. Mit weiteren Millionen aus der Staatskasse sollen Kurzarbeit in betroffenen Unternehmen sowie die Reparatur von Hochwasserschutzbauten finanziert werden. Österreich und andere von Überflutungen betroffene Länder würden auch koordiniert EU-Hilfsgelder in Anspruch nehmen, sagte der Kanzler.
Die konservative ÖVP und die mitregierenden Grünen einigten sich auch darauf, 40 Millionen Euro für Menschen zur Verfügung zu stellen, deren Häuser und Wohnungen derzeit nicht mehr zu bewohnen sind. Außerdem können Privatpersonen und Firmen Kosten für Reparaturen und Neuanschaffungen von der Steuer absetzen. Für Unternehmen kündigte Nehammer zinslose Wiederaufbau-Kredite mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro an. Mit weiteren Millionen aus der Staatskasse sollen Kurzarbeit in betroffenen Unternehmen sowie die Reparatur von Hochwasserschutzbauten finanziert werden. Österreich und andere von Überflutungen betroffene Länder würden auch koordiniert EU-Hilfsgelder in Anspruch nehmen, sagte der Kanzler.
Nadja Lissok
Bahnen zwischen München und Wien fahren theoretisch wieder
Österreichs wichtigste Bahnstrecke von Wien Richtung Westen ist nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage wieder befahrbar. Das teilte das Eisenbahnunternehmen ÖBB mit. Somit sind Zugfahrten zwischen der Hauptstadt und Zielen wie Salzburg und München wieder möglich. Die Weststrecke war am Wochenende unterbrochen worden.
Allerdings sind die Verbindungen trotzdem noch eingeschränkt und die Züge fahren noch nicht wieder nach dem regulären Fahrplan. Der Grund: Hochwasser und Erdrutsche haben auf der Weststrecke erhebliche Schäden angerichtet. „Die Schadenevaluierungen und Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren“, heißt es von der ÖBB.
Wegen der starken Regenfälle war es in Wien auch zu massiven Problemen im öffentlichen Verkehr gekommen. Am Mittwoch nahmen die U-Bahnen in der Zwei-Millionen-Stadt ihren Betrieb wieder auf.
Allerdings sind die Verbindungen trotzdem noch eingeschränkt und die Züge fahren noch nicht wieder nach dem regulären Fahrplan. Der Grund: Hochwasser und Erdrutsche haben auf der Weststrecke erhebliche Schäden angerichtet. „Die Schadenevaluierungen und Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren“, heißt es von der ÖBB.
Wegen der starken Regenfälle war es in Wien auch zu massiven Problemen im öffentlichen Verkehr gekommen. Am Mittwoch nahmen die U-Bahnen in der Zwei-Millionen-Stadt ihren Betrieb wieder auf.
Julia Hippert
Pegelstand der Elbe erreicht nächste Alarmstufe, Brandenburg rüstet sich für Oder-Hochwasser
Die Pegelstände der Elbe in Dresden und Schöna (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) steigen weiter langsam an. In der sächsischen Landeshauptstadt hat das Hochwasser in der Elbe nun die Marke von sechs Metern erreicht - das entspricht Alarmstufe 3. Stufe 3 bedeutet etwa, dass bebaute Flächen und Straßen überschwemmt werden können. Der Normalwert am Pegel Dresden beträgt 1,42 Meter. Am Pegel Schöna wurde der Richtwert für Stufe 3 bereits überschritten. Am frühen Morgen lag der Wasserstand bei 6,54 Metern.
An den Elbepegeln erwarten die Hydrologen in den nächsten Tagen weiter einen leichten Anstieg, aber "die Richtwerte der Alarmstufe 4 werden an keinem sächsischen Elbepegel erreicht", heißt es. Erst in der Nacht auf Donnerstag soll der Pegel wieder sinken.
In Brandenburg sind Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Menschen sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden infolge des drohenden Hochwassers an der Oder zu bewahren. Nach der Prognose des Landesamtes für Umwelt soll im kleinen Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wohl am Montag die höchste Alarmstufe 4 erreicht werden.
An den Elbepegeln erwarten die Hydrologen in den nächsten Tagen weiter einen leichten Anstieg, aber "die Richtwerte der Alarmstufe 4 werden an keinem sächsischen Elbepegel erreicht", heißt es. Erst in der Nacht auf Donnerstag soll der Pegel wieder sinken.
In Brandenburg sind Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Menschen sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden infolge des drohenden Hochwassers an der Oder zu bewahren. Nach der Prognose des Landesamtes für Umwelt soll im kleinen Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wohl am Montag die höchste Alarmstufe 4 erreicht werden.
Der Pegel der Elbe in Dresden steigt weiter. Jens Schlueter/afp
Leopold Zaak
Zweithöchste Hochwasser-Warnstufe in Landshut
Der Dauerregen hat nachgelassen, doch an der Isar in Niederbayern steigt das Wasser noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Warnstufe 3 überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Straßen möglich sind. Demnach wurde ein Pegelstand von 3,19 Metern erreicht (Stand 3.45 Uhr). Der Richtwert für die höchste Meldestufe 4 liegt dort bei 3,80 Metern. Laut der Prognose sollte das Wasser aber nicht mehr so weit steigen. An anderen Flüssen sorgten die Pegelstände dagegen für ein vorsichtiges Aufatmen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für Warnstufe 3. Die Hochwasserwarnung für Stadt und Landkreis Passau galt zunächst allerdings weiter.
Katja Guttmann
Deutschland bereitet sich auf Flut vor - Zahl der Toten in den Hochwassergebieten steigt
Fest steht: Das Hochwasser in den Nachbarländern wird den Osten Deutschlands treffen. Unklar ist, wie schlimm die Überschwemmungen werden und wie schnell es geht. Die Elbe bei Dresden schwillt bereits langsam an, erste Wiesen und Straßen sind überflutet. Die Frage ist, wie viel Wasser noch aus Tschechien in Richtung Sachsen fließt. Auch Gebiete an der Oder in Brandenburg könnte es treffen. In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich bleibt die Lage auch am Dienstag kritisch, die Zahl der Toten steigt auf mindestens 19. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar.
In Brandenburg sehen sich die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) vorbereitet, sollte die Oder mit dem Hochwasser aus Polen über die Ufer treten. Ab Mitte der Woche sei ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge, sagte Sebastian Gold vom THW dem Sender RBB-Inforadio. Die Lage sei aber noch unklar, man bereite sich auf alles vor. Für Sonntag wird zum Beispiel am Pegel Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder mit der höchsten Alarmstufe 4 gerechnet. Dann könnten auch Grundstücke überflutet werden.
Bislang sind die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Hochwasser-Alarmstufe 1 gilt am Pegel der Spree in Spremberg. Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten. Bisher fließt das Wasser etwas langsamer als zunächst prognostiziert nach Deutschland. In der polnischen Stadt Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet - zunächst war für Mittwoch damit gerechnet worden. Polens Regierungschef Donald Tusk sprach von widersprüchlichen Prognosen der Meteorologen. Beim Oder-Hochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.
Im Südwesten Polens stehen immer noch ganze Landstriche unter Wasser. Die Regierung hat für Teile des Landes den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Nun sollen 500 Polizisten und 500 Feldjäger verhindern, dass es in den betroffenen Gebieten zu Plünderungen kommt.
In Brandenburg sehen sich die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) vorbereitet, sollte die Oder mit dem Hochwasser aus Polen über die Ufer treten. Ab Mitte der Woche sei ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge, sagte Sebastian Gold vom THW dem Sender RBB-Inforadio. Die Lage sei aber noch unklar, man bereite sich auf alles vor. Für Sonntag wird zum Beispiel am Pegel Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder mit der höchsten Alarmstufe 4 gerechnet. Dann könnten auch Grundstücke überflutet werden.
Bislang sind die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Hochwasser-Alarmstufe 1 gilt am Pegel der Spree in Spremberg. Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten. Bisher fließt das Wasser etwas langsamer als zunächst prognostiziert nach Deutschland. In der polnischen Stadt Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet - zunächst war für Mittwoch damit gerechnet worden. Polens Regierungschef Donald Tusk sprach von widersprüchlichen Prognosen der Meteorologen. Beim Oder-Hochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.
Im Südwesten Polens stehen immer noch ganze Landstriche unter Wasser. Die Regierung hat für Teile des Landes den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Nun sollen 500 Polizisten und 500 Feldjäger verhindern, dass es in den betroffenen Gebieten zu Plünderungen kommt.