Unwetter:Italien ruft für zwei Hochwasser-Regionen Notstand aus 

Polizeibeamte bahnen sich einen Weg durch ein überschwemmtes Gebiet, nachdem es in der Region Emilia Romagna zu anhaltenden Regenfällen und Überschwemmungen gekommen ist. (Foto: Fabrizio Zani/dpa)

Die Regierung von Ministerpräsidentin Meloni stellt den beiden Gebieten Emilia-Romagna und Marken zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen verspricht den Betroffenen in den Flutgebieten EU -Hilfen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd und KNA.

Wichtige Updates

Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland

Steigende Pegelstände an der Oder kommende Woche erwartet

Besuch in Polen: Von der Leyen verspricht EU-Hilfe für Flutgebiete

Zahl der Toten bei Hochwasser steigt auf mindestens 23 

Hochwasser in Europa - der Überblick

Julia Daniel
Julia Daniel

Italien ruft Notstand für zwei Hochwasser-Regionen aus 

Nach tagelangen Regenfällen im Norden des Landes gilt in der Emilia-Romagna und in den Marken der Notstand. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni stellt den beiden Regionen zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung. Wegen des Regens stehen dort zahlreiche Straßen unter Wasser. Insgesamt mussten mehr als 2500 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Betroffen sind Städte wie Bologna, Modena und Ravenna und auch der Badeort Rimini an der Adria.
Schon am 19. September kaum wiederzuerkennen: der Strand von Rimini.
Schon am 19. September kaum wiederzuerkennen: der Strand von Rimini. Andreas SOLARO / AFP
Im Landesinneren, wie zwischen Budrio und Selva Malvezz, treten Flüsse über die Ufer (Archivbild vom 19. September)
Im Landesinneren, wie zwischen Budrio und Selva Malvezz, treten Flüsse über die Ufer (Archivbild vom 19. September). Guido Calamosca/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Dimitri Taube

Die aktuelle Lage in Deutschland

In Deutschland sind noch einige Gebiete von hohen Wasserständen betroffen (die Karte aktualisiert sich stündlich):
Irene Helmes
Irene Helmes

Hochwassergefahr in Brandenburg steigt: Woidke besucht Oder-Stadt 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat sich in Frankfurt (Oder) ein Bild von den Vorbereitungen auf die wachsende Hochwassergefahr gemacht. Einen Tag vor der Landtagswahl besuchte der SPD-Politiker Anwohner und Feuerwehrkräfte, die Sandsäcke füllten, in einem Gebiet, das bereits beim Hochwasser 1997 und 2010 überflutet wurde. „Es liegt eine Spannung in der Luft, weil der Wasserspiegel der Oder in den nächsten Tagen deutlich ansteigen wird“, sagte Woidke. „Das wird das schwerste Hochwasser wahrscheinlich seit 2010.“

Es sei nötig, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften die Menschen und ihr Hab und Gut zu schützen, so Woidke. „Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Solidarität wird uns auch durch diese schwierigen Tage bringen.“ Brandenburg habe eine lange Erfahrung mit Hochwasser-Einsätzen. Zudem sei fast eine Milliarde Euro in den vergangenen Jahrzehnten in den Deichbau investiert worden.

Der Regierungschef wollte am Nachmittag noch an die Uferpromenade gehen und mit Vertretern aus der polnischen Nachbarstadt Slubice sprechen. Auch Umweltminister Axel Vogel (Grüne) war bei dem Besuch in Frankfurt (Oder) dabei. Nach Angaben des Umweltministeriums muss nach einer Phase stagnierender Pegelstände an der Oder in der kommenden Woche mit einem starken Anstieg des Wasserstandes gerechnet werden. Am Pegel Frankfurt (Oder) erwarten Experten für Dienstag die Alarmstufe drei, ab Mittwoch die höchste Stufe vier.
Dimitri Taube

Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland

Die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich weiter flussabwärts und nähert sich damit der Grenze zu Deutschland. Die Gebietsverwaltung der grenznahen polnischen Woiwodschaft Lebus rief Hochwasseralarm für die an der Oder gelegenen Regionen aus. Es wird erwartet, dass der Hochwasserscheitel am Sonntag die Kreisstadt Nowa Sol rund 80 Kilometer östlich der Grenze erreicht. Auch in Westpommern laufen die Vorkehrungen für das Hochwasser an.

In der Nacht zu Freitag kämpften Feuerwehrleute, Soldaten und Einwohner im niederschlesischen Brzeg Dolny 35 Kilometer nordwestlich von Breslau (Wroclaw) um den Erhalt der Deiche, in denen sich mehrere Sickerstellen aufgetan hatten. Der Wasserstand betrug dort 9,33 Meter und könnte noch auf 9,45 Meter steigen, wie das Meteorologische Institut auf der Plattform X mitteilte. Normal ist ein Stand von etwa 4,60 Metern. Das jetzt prognostizierte Maximum liegt aber noch unter den Werten des Oderhochwassers von 1997.

In Breslau tagte erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk. Auf Höhe der Stadt mit 630 000 Einwohnern sei der Wasserpegel im Vergleich zum Vortag bereits um zehn Zentimeter gefallen, sagte der Leiter des Meteorologischen Instituts. Für die kommenden Tage ist für große Teile Polens trockenes und sonniges Wetter vorhergesagt.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Steigende Pegelstände an der Oder kommende Woche erwartet

Während sich die Hochwassersituation an der Elbe teils entspannt, stellen sich die Oder-Regionen in Brandenburg auf eine Verschärfung der Lage ein. Sie rechnen in der kommenden Woche teils mit Alarmstufen 3 und 4. Wann genau extremes Hochwasser zu erwarten ist, ist noch unklar. Die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz gehen weiter.

In Frankfurt an der Oder wurde am Donnerstagnachmittag die Alarmstufe 1 ausgerufen, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte. Die Stadt rechnet allerdings am Wochenende nicht mit einer Zuspitzung der Situation, wie ein Sprecher sagte. In der ersten Wochenhälfte werde dann jedoch möglicherweise ein Wasserstand von sechs Metern erwartet. Es sei noch unklar, ob die Pegel mehrere Tage auf einem hohen Niveau bleiben.

Der Kreis Märkisch-Oderland teilte mit, dass der Pegelstand am kommenden Montag den aktuellen Prognosen zufolge Alarmstufe 3 erreichen könnte, wahrscheinlich schnell gefolgt von der höchsten Stufe 4, hieß es. In dem Landkreis wurden in Oder-Nähe erste Straßen gesperrt. Im Landkreis Oder-Spree wird bei der Landtagswahl am Sonntag ein Wahllokal in Oder-Nähe vorsorglich verlegt. Zuvor hatte bereits Frankfurt an der Oder entschieden, zwei Wahllokale zu verlegen. 
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