Erster Fernsehauftritt nach der Sex-Affäre:Strauss-Kahn gesteht "moralischen Fehler" ein

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Was genau ist in New York zwischen dem Ex-IWF-Chef und dem Zimmermädchen passiert? Darüber liefert auch Dominique Strauss-Kahns erster TV-Auftritt nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe keine neuen Erkenntnisse. Der einstige Star der französischen Sozialisten spricht aber von einem "moralischen Fehler" - und äußert sich zu Gerüchten über seine Rückkehr in die Politik.

Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, hat sich erstmals öffentlich zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn geäußert: Was passiert sei, sei "mehr als eine unangemessene Beziehung" gewesen, so Strauss-Kahn. "Es war ein moralischer Fehler, auf den ich nicht stolz bin. Ich bedauere ihn jeden Tag", sagte der 62-Jährige am Sonntagabend in einem Interview des Fernsehsenders TF1.

Erste Äußerung des Ex-IWF-Chefs Strauss-Kahn nach seiner Rückkehr nach Frankreich: Er habe in seinem Verhalten gegenüber dem New Yorker Zimmermädchen einen "moralischen Fehler" gemacht, Gewalt oder Zwang habe er jedoch nicht ausgeübt. (Foto: REUTERS)

Bei seiner Begegnung mit dem New Yorker Zimmermädchen Nafissatou Diallo sei aber weder Gewalt noch Zwang im Spiel gewesen, es habe keine strafbare Handlung gegeben. Wie erwartet machte der Franzose keine genauen Angaben dazu, was am 14. Mai in einem New Yorker Hotelzimmer passierte.

Das Zimmermädchen hatte Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt und ihm vorgeworfen, sie zu Oralsex gezwungen zu haben. Weil es Zweifel an der Glaubwürdigkeit der jungen Frau gab, wurde das Strafverfahren im August eingestellt und der Ex-IWF-Chef konnte in sein Heimatland Frankreich zurückkehren. Allerdings ist der Franzose mit einer Zivilklage der aus Guinea stammenden Frau konfrontiert, die ihn auf Schadensersatz verklagt hat.

In dem Interview ging Strauss-Kahn auch auf die Vorwürfe einer französischen Schriftstellerin ein, die ihn wegen der versuchten Vergewaltigung während eines Interviews 2003 angezeigt hat. Die Aussage von Tristane Banon wies er als erfunden zurück. Es habe "keinen Akt der Aggression, keine Gewalt" gegeben, sagte Strauss-Kahn. Mehr wolle er zu dem Fall nicht sagen, weil die polizeilichen Ermittlungen zu den Vorwürfen noch liefen.

Strauss-Kahn gab in dem Interview außerdem erstmals öffentlich zu, dass er eigentlich im kommenden Jahr bei der französischen Präsidentenwahl antreten wollte: "Ja, ich wollte Kandidat werden", sagte der Politiker, der in Umfragen monatelang vor allen anderen Bewerbern gelegen hatte.

Eine schnelle Rückkehr ins aktive politische Leben schließt Strauss-Kahn derzeit aus. Er werde darauf verzichten, bei den Vorwahlen seiner sozialistischen Partei in irgendeiner Form mitzuwirken und definitiv nicht bei der Präsidentschaftswahl kandidieren, so Strauss-Kahn: "Ich habe meine Begegnung mit den Franzosen verpasst".

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