Sie haben jahrelang gekämpft - gegen Aids, für ihre Liebe, für die Einführung der Ehe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Partnern in Lateinamerika. Und auf der Zielgeraden wurden sie gestoppt: Alex Freyre und Jose Maria Di Bello wollten am Welt-Aids-Tag am 1. Dezember als erstes schwules Paar Lateinamerikas heiraten. Jetzt haben sie es geschafft: Sie sind verheiratet.
Der Soziologe Di Bello, 41, und der Sozialarbeiter Freyre, 41, haben sich am Montag in der Provinzhauptstadt Ushauaia in Argentinien an der Südspitze des südamerikanischen Kontinents das Ja-Wort gegeben. Frühere Versuche der beiden, in der Hauptstadt Buenos Aires zu heiraten, waren dort von der Stadtverwaltung vereitelt worden.
Ein Vertreter der argentinischen Anti-Diskriminierungs-Behörde, der der Trauung beiwohnte, nannte die Hochzeit ein historisches Ereignis.
Eingetragene Partnerschaften Homosexueller sind in Buenos Aires bereits seit 2002 möglich. Der Rechtsstatus ist aber nicht identisch mit der herkömmlichen Trauung.
Die argentinische Verfassung lässt die Frage offen, ob eine Ehe nur zwischen heterosexuellen Partnern geschlossen werden darf. Damit liegt es letztlich im Ermessen lokaler Behörden, ob sie eine Heirat von Homosexuellen gestatten. Zuletzt hatte eine Richterin in Buenos Aires die Eheschließung der beiden Männer am 1. Dezember verhindert.
In Argentinien und anderen Teilen Lateinamerikas wird die Homosexuellen-Ehe von vielen Bürgern, besonders aber von der katholischen Kirche, abgelehnt. Di Bello und Freyre, die beide HIV-positiv sind und für Aufklärungskampagnen arbeiten, hatten allerdings auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent auch große Unterstützung erhalten.