Erschossener Austauschschüler:Schulbehörde will psychologische Unterstützung anbieten

Trauer und Bestürzung in Hamburg: Nach dem Tod eines 17-jährigen Austauschschülers in den USA reagiert die Schulbehörde. Auch der Sportverein, in dem der Jugendliche aktiv war, setzt sich für die Familie des Opfers ein.

Die Hamburger Schulbehörde will den Mitschülern des in den USA erschossenen 17-Jährigen Hilfe anbieten. Es sei ein einschneidendes Erlebnis, sagte ein Sprecher. Der Schock werde groß sein. Weil in Hamburg derzeit Ferien sind, habe die Nachricht viele Schüler und Lehrer möglicherweise noch nicht erreicht.

Der 17-Jährige, der sich als Austauschschüler in Missoula im US-Bundesstaat Montana aufhielt, war am Sonntag erschossen worden. Der Schütze vermutete einen Einbrecher in seiner Garage. Was der 17-Jährige auf dem Grundstück vorhatte, ist noch unklar.

Wenn die Schule am Montag wieder beginne, würden sich Mitarbeiter der Beratungsstelle Gewaltprävention um seine Mitschüler in Hamburg kümmern. Der Schulleiter wird nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub mit Experten der Beratungsstelle besprechen, wie vorgegangen werden soll.

"Er hätte noch 43 Tage gehabt"

Der Schüler sei sportbegeistert, freundlich und gut vernetzt gewesen, berichtete der Behördensprecher. "Man hört nichts Negatives, im Gegenteil." Das Umfeld des Opfers reagierte mit Trauer und Fassungslosigkeit. "Er war ein Mensch, den jeder Vater sich wünschen würde", sagte sein Fußballtrainer Garip Ercin. "Er war nicht aggressiv, er war beliebt - einfach ein Supertyp."

Der Schüler war seit August in den USA. Nach seiner Rückkehr, die in wenigen Wochen geplant war, wäre er nach Angaben der Schulbehörde in die elfte Klasse gekommen. In wenigen Wochen sollte der talentierte Fußballspieler nach Deutschland zurückkehren, erzählte Ercin: "Er hätte noch 43 Tage gehabt."

Die Eltern des Schülers hätten ihn am Sonntagnachmittag informiert, sagte der Trainer. Kurze Zeit später sei die ganze Mannschaft zu der Familie gegangen: "Eine Stunde später waren alle da." Der Fußballverein rief dazu auf, für die Eltern zu spenden. "Wir wünschen den Eltern und Angehörigen alle Kraft und Unterstützung in diesen schweren Zeiten", hieß es auf der Homepage. Am Mittwoch soll es ein Benefizspiel geben.

Die Familie des Jugendlichen wurde mit Hilfe des Deutschen Generalkonsulats in San Francisco kontaktiert. Am Dienstag sollte eine Vertreterin des Konsulats in den US-Staat Montana reisen, um die Gastfamilie und die Angehörigen zu unterstützen.

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