Ermittlungen eingestellt:Nur ein Täter im Fall Kampusch

Der Entführer von Natascha Kampusch hat seine Tat wohl alleine begangen. Ein Freund des Täters stand unter Verdacht, Behörden schlossen die Mehrtäter-Theorie aus.

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Der Entführer von Natascha Kampusch hat seine Tat wohl doch alleine begangen. Zuletzt war ein Freund des Täters verdächtigt worden, die österreichischen Behörden schlossen die Mehrtäter-Theorie jetzt aus.

Natascha Kampusch im Dezember 2009. Die Akte zu ihrem Entführungsfall wird nun wohl endgültig geschlossen. Die Staatsanwaltschaft Wien entschied...

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...das Verfahren gegen Ernst H. einzustellen. Die sogenannte Mehrtäter-Theorie sei auszuschließen, sagte der Chef der Wiener Oberstaatsanwalt, Werner Pleischl.

H. gilt als ein enger Freund des Entführers Wolfgang Priklopil. Ernst H. hatte im November 2008 gestanden, dass Priklopil ihm kurz vor seinem Tod von seiner Tat berichtete hatte. Kampusch hatte in Interviews gesagt, sie habe immer nur ihren Entführer Wolfgang Priklopil als Täter gesehen.

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... und sperrte sie dann in ein fensterloses Verlies im Keller eines Hauses in Strasshof bei Wien.

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In diesem Raum unter der Garage war das Mädchen auf knapp fünf Quadratmetern eingesperrt, achteinhalb Jahre lang. Mehrmals hatte Natascha Kampusch vergeblich versucht, ihrem Peiniger zu entkommen. Am 23. August 2006 gelang ihr schließlich die Flucht. Priklopil warf sich kurz darauf vor einen Zug. Natascha Kampusch will als neue Eigentümerin des Hauses das Verlies zuschütten lassen.

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Nach ihrer Flucht wurde der Fall Kampusch von großem Medienecho begleitet. Die damals 18-Jährige gab Interviews für österreichische Medien und wurde bei ihren ersten Schritten in Freiheit aufmerksam von den Boulevardmedien verfolgt. 2008 wechselte sie die Seiten und moderierte für kurze Zeit ihre eigene Talkshow im österreichischen Privatfernsehen.

Dreieinhalb Jahre nach ihrer Flucht findet die heute 21-Jährige nur langsam in den Alltag zurück. "Ich lebe ganz zurückgezogen und zeige mich kaum in der Öffentlichkeit", erzählte Kampusch auf einer Pressekonferenz im Dezember 2009. Einen kleinen Bekanntenkreis habe sie sich allerdings aufbauen können: "Ich hab' schon fast so Leute, die man als Freunde bezeichnen könnte, gewonnen."

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Szenenfoto aus dem Dokumentarfilm über die Entführung Natascha Kampuschs, der am 25. Januar 2010 von der ARD ausgestrahlt wird.

Bei der Präsentation des Films im Dezember 2009 in Hamburg äußerte sich Kampusch auch zu ihren Zukunftsplänen: Noch bis zum Ende des Jahres wolle sie ihren Pflichtschulabschluss erlangen. Sie wünsche sich derzeit nichts mehr, als ein "normales Leben" führen zu können.

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