Süddeutsche Zeitung

Erdrutsch in China:Verzweifelte Suche nach Verschütteten

Die Zahl der Opfer nach dem Abgang einer riesigen Schlammlawine in Nordchina ist weiter gestiegen. Es gibt kaum Hoffnung, noch Überlebende zu bergen.

Die Zahl der Todesopfer nach dem Abgang einer riesigen Schlammlawine in Nordchina ist auf 128 gestiegen. Das berichtete der größte chinesische Fernsehsender China Central Television am Mittwoch. Mit Schaufeln und Baggern suchten mehr als 2200 Rettungskräfte in Tashan in der Provinz Shanxi weiter nach Verschütteten. Die genaue Zahl der Vermissten ist noch unklar, liegt nach Angaben verschiedener Nachrichtenagenturen bei mehr als 400 Menschen. Zwei Tage nach dem Unglück gab es jedoch kaum Hoffnung, noch Überlebende zu finden.

Nach einem Dammbruch in einem großen Ablagerungsbecken der Tashan Eisenerzgrube hatte eine 300 bis 400 Meter breite Schlammlawine einen Markt, mehrere Häuser und ein dreistöckiges Bürogebäude weggerissen. Viele Menschen sollen zu dem Zeitpunkt in dem Markt gewesen sein. Die Polizei hat den Unglücksort abgesperrt. Empörte Dorfbewohner schimpften über die Verantwortlichen des Bergwerks und der Aufsichtsbehörden, die die Gefahr eines Dammbruchs lange ignoriert hätten.

Neun Verantwortliche des - nach offiziellen Angaben - illegal betriebenen Bergwerkes wurden festgenommen, mehrere zuständige Funktionäre des Ortes entlassen. Die chinesische Regierung will eine Untersuchung einleiten, berichtete die Staatsagentur Xinhua.

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dpa/AFP
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