Süddeutsche Zeitung

Erdrutsch auf Teneriffa:Von Felsbrocken erschlagen

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Tödliches Sonnenbad: Am Strand von Teneriffa hat ein Erdrutsch mehrere Touristen unter sich begraben. Zwei Menschen starben. Ein Rettungsschwimmer hatte die Badegäste gewarnt.

Die Sonne schickt warme Strahlen auf den schwarzen Sandstrand. Die sommerlichen Temperaturen locken unzählige Urlauber zum Bad im Meer. Eine Stunde später ist der Strand von Los Gigantes auf der Kanareninsel Teneriffa dann am Sonntagnachmittag aber plötzlich nicht nur voll mit leichtbekleideten Badegästen, sondern auch mit zahlreichen Helfern. Los Gigantes, auf Deutsch heißt das "die Riesen" oder "die Giganten". Los Gigantes ist der gewaltige Name des Ortes, an dem zwei Urlauberinnen bei einem gewaltigen Erdrutsch starben. Bei den Opfern handelt sich um eine 57-jährige britische Urlauberin und eine 34 Jahre alte Spanierin. Felsen mit bis zu fünf Metern Durchmesser hatten sich von der Steilküste gelöst. Einige Touristen erlitten einen Schock.

Der vor allem bei britischen Touristen beliebte schwarze Sandstrand im Westen von Teneriffa liegt unterhalb gewaltiger Klippen. Bis zu 450 Meter hoch türmen sich gigantische Felsquader übereinander und fallen fast senkrecht ins Meer ab.

Die Retter waren am Sonntagnachmittag zunächst noch von vier weiteren Verschütteten ausgegangen. Mehr als 100 Polizisten, Feuerwehrleute und Angehörige von Rettungsdiensten suchten in den abgestürzten Geröllmassen auf einer Fläche von etwa 100 Quadratmetern nach möglichen weiteren Opfern. Sie brachen die Suche aber in der Nacht ergebnislos ab. Innerhalb weniger Stunden galt es allerdings als ausgeschlossen, dass weitere Badende unter dem Geröll lagen.

Die Felsbrocken waren nach Angaben der Online-Ausgabe der Zeitung La Opinión de Tenerife bis zu fünf Meter dick und aus einer Höhe von etwa 50 Metern auf den Strand gestürzt. Der schwarze Badestrand wurde auf einem Teilabschnitt von herabgestürztem Gestein und Geröll bedeckt. An der Unglücksstelle galt schon vor dem Erdrutsch ein Badeverbot. Der betroffene Strandabschnitt war mit einem Plastikband abgesperrt worden.

Ein Rettungsschwimmer berichtete, er habe vor dem Unglück mehrere Badegäste aufgefordert, den gesperrten Abschnitt zu verlassen. Man habe aber nicht auf ihn gehört. Vor einem Monat waren dort schon einmal Felsbrocken auf den Strand abgestürzt. Dabei war aber niemand verletzt worden.

An der Algarve-Küste im Süden Portugals hatte sich Ende August ein ähnliches Unglück ereignet. Dort waren damals fünf portugiesische Badegäste an einem Strand von herabstürzenden Felsbrocken erschlagen worden.

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