Erdloch in Thüringen:Das große Baggern kann beginnen

Noch klafft in Schmalkalden ein riesiges, rundes Loch. Doch der Ort in Südthüringen will den Krater im Stadtbild beseitigen: mit einem Superbagger und 40.000 Tonnen Kies.

Am Krater im südthüringischen Schmalkalden laufen die Vorbereitungen zum Befüllen des Loches auf Hochtouren. Am Dienstagabend traf ein Spezialbagger mit einem 18,5 Meter langen Greifarm in dem 20.000-Einwohner-Ort ein, der beim Aufschütten des Lochs mit Kies helfen soll.

Im Tagesverlauf soll zunächst die Standfläche für den Bagger vorbereitet werden. Neben dem Bagger soll auch ein 30 Meter langes Förderband zum Einsatz kommen. Schätzungsweise 40.000 Tonnen Kies werden benötigt, um den etwa 20 Meter tiefen Krater zu füllen. Für diese Menge müssten möglichst rund um die Uhr 2000 Lastwagenladungen herangefahren werden, sagte der Landrat des Kreises Schmalkalden-Meiningen, Ralf Luther (CDU). Wie lange das Verfüllen dauern wird, ist noch nicht einzuschätzen. Bei den anfallenden Kosten will der Landkreis zunächst in Vorkasse gehen.

Experten fürchten indes weitere Gefahren durch starken Regen. Vorbeugend würden daher Wasser- und Abwasserleitungen umverlegt, damit von dort kein Wasser in die Grube fließe, sagte der parteilose Bürgermeister des Ortes, Thomas Kaminski. Um mehr über die Gesteinsschichten im Untergrund zu erfahren, will das Land eine Untersuchungsbohrung in Auftrag geben.

Der Krater war in der Nacht zum Montag mitten in einer Wohnsiedlung aufgebrochen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Ein Auto rutschte in die Tiefe, die Straße brach weg. Mehrere Häuser mussten geräumt werden. Das fast kreisrunde Loch hat einen Durchmesser von etwa 35 Metern. Geologen gehen von einer natürlichen Ursache für den Krater aus.

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