Erdbeben von San Francisco:"Die Apathie ist unser Feind"

Es könne Schäden in Höhe von rund 100 Milliarden Dollar (82 Milliarden Euro) zur Folge haben. Das Heimatschutzministerium rechnet für diesen Fall mit 1.400 Todesopfern. Andere Quellen gehen von bis zu 160.000 zerstörten Gebäuden aus.

Einer der Bürger, die den Behörden angesichts dieser Zahlen Sorgen machen, ist Charles Bott. Er holte Angebote für Erdbebenversicherungen ein, lehnte dann aber ab. "Es war deutlich mehr als ich für die anderen Versicherungen für mein Haus bezahle", sagt er.

Das Prinzip Hoffnung

Jetzt hofft er wie Millionen andere, dass das nächste Erdbeben nicht kommt, und wenn doch, dass der Staat für die Schäden aufkommt. In Kalifornien sind zwar ganze Metropolen auf seismisch aktivem Gebiet entstanden, trotzdem haben 87 Prozent der Bewohner keine Erdbebenversicherung.

Der Jahrestag des Erdbebens von San Francisco soll die Menschen nach dem Willen der Behörden nun zum Nachdenken anregen.

Den meisten Kaliforniern ist eine solche Versicherung aber schlicht zu teuer, schließlich gehören die Immobilien in der Umgebung von San Francisco zu den teuersten der USA.

Die Kosten für eine Versicherung betragen je nach Lage des Hauses, seinem Alter und seiner Bauweise zwischen 1.500 Dollar (1.230 Euro) und 2.400 Dollar (1.900 Euro) pro Jahr. Die Prämien sollen jedoch im Juni sinken, nachdem eine Studie der Regierung zu dem Schluss kam, dass das Schadensrisiko in vielen dicht besiedelten Gebieten deutlich niedriger ist als bisher erwartet.

Bereit zum Risiko

Einige Hausbesitzer räumen jedoch ein, dass sie das Risiko eines Erdbebens eingehen wollen. "Mein Haus steht auf Felsen und ist 96 Jahre alt", sagt Mike Janover. "Wenn es so lange gehalten hat, wette ich, dass es auch noch fünf weitere Jahre hält, bis ich es verkaufe."

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