Süddeutsche Zeitung

Naturkatastrophe:Starkes Erdbeben in Pakistan und Afghanistan

Zu der Naturkatastrophe im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet kam es am späten Dienstagabend. Es gibt Tote und viele Verletzte. Sogar in weit entfernten Ländern ist das Beben zu spüren.

Bei einem schweren Erdbeben in der nördlichen afghanisch-pakistanischen Grenzregion hat es am späten Dienstagabend (Ortszeit) Tote und viele Verletzte gegeben. In Pakistan sprachen lokale Behörden in der im Nordwesten gelegenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa von mindestens neun Toten und mehr als 40 Verletzten. Der Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums, Scharafat Saman, sprach von insgesamt vier Toten und mindestens 70 Verletzten im Land. Dort wurden nach Angaben von lokalen Behörden auch mehr als 60 Häuser beschädigt.

Laut der pakistanischen meteorologischen Behörde in Islamabad hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,8. Die US-Erdbebenwarte verortete das Epizentrum des Bebens in der nordafghanischen Provinz Badachschan 40 Kilometer südöstlich der Ortschaft Dschurm (Jurm) und gab für den Ort eine Stärke von 6,5 an. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam nannte auf seiner Internetseite eine Stärke von 6,5 und verortete das Beben in einer Tiefe von 184 Kilometern. Den Angaben nach ruft ein Beben dieser Stärke und Tiefe in der Regel keine unmittelbaren Schäden hervor. Zum Vergleich: Die katastrophalen Beben in der türkisch-syrischen Grenzregion vor mehr als sechs Wochen ereigneten sich laut den Potsdamer Experten in zehn Kilometern Tiefe.

Das Beben war bis ins deutlich weiter nördlich gelegene Kasachstan zu spüren. In sozialen Netzwerken wurden Videos geteilt, die zeigten, wie Anwohner in den südlichen Städten Schymkent und Taras des zentralasiatischen Landes aufgeregt auf die Straße liefen. Auch im Norden Indiens stürmten Menschen panisch auf die Straße, wie die The Times of India schrieb. Die Erschütterungen hätten 30 Sekunden gedauert. Über Schäden wurde bisher nichts berichtet.

Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region am Hindukusch und den Nachbarländern, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben waren im Sommer 2022 in der Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen.

Das Beben weckt Erinnerungen an die schweren Erdbeben Anfang Februar in der Türkei und im Norden Syriens. Allein in der Türkei kamen mehr als 50 000 Menschen ums Leben. Rund zwei Millionen Menschen mussten in Notunterkünften wie Zelten und Containern untergebracht werden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bei den Beben in ganz Syrien rund 6800 Menschen ums Leben.

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SZ/dpa/gut/tpa/jael
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