Erdbeben in Neuseeland:Bewohner von Christchurch geraten in Panik

In der neuseeländischen Stadt Christchurch hat erneut die Erde gebebt. Im Februar waren dort bei schweren Erschütterungen mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen - viele Bewohner versetzte das neuerliche Beben in Angst.

Eine Serie von Erdbeben hat am Freitag die zweitgrößten neuseeländischen Stadt Christchurch erschüttert und mindestens 19 Menschen verletzt. Nach dem ersten Erdstoß der Stärke 5,8 folgten mindestens zwei weitere Beben der Stärke 5,3 und 5,9, wie die US-Geologiebehörde USGS mitteilte.

Nach ersten Angaben kam es nicht zu größeren Schäden, aber unter den Einwohnern breitete sich Panik aus. Christchurch hat seit September 2010 eine beispiellose Serie von Erdbeben erlebt. Das schlimmste traf die Stadt im vergangenen Februar: Mit einer Stärke von 6,3 zerstörte oder beschädigte es in der Innenstadt mehr als 900 Gebäude; 181 Menschen kamen ums Leben.

26.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom

Nach dem jüngsten Erdbeben erlitten die Menschen Panikattacken und Atemnot, berichtete ein Sprecher des Notdienstes im Rundfunk. Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern behandelten zahlreiche Patienten mit ähnlichen Symptomen. Nach ersten Informationen wurde jedoch niemand durch herabfallende Steine oder einstürzende Wände verletzt.

Allerdings bildeten sich bei bereits beschädigten Gebäude weitere Risse, manche Häuser stürzten teilweise ein. In mindestens 26.000 Haushalten fiel der Strom aus. Schlammlawinen blockierten Straßen und von einigen Steilwänden in Vororten stürzten Gesteinsbrocken herab.

Der Flughafen wurde geschlossen und die Terminals evakuiert. Etwa 40 Flüge wurden umgeleitet, damit Sicherheitskräfte die Landebahnen auf Risse untersuchen konnten. Einkaufszentren wurden ebenfalls evakuiert.

Die Stadt war bei dem ersten Erdstoß um 13:58 Uhr Ortszeit voller Menschen, die letzte Weihnachtseinkäufe erledigten. In Neuseeland begannen am Freitag auch die langen Sommerferien. Das Beben war nach Angaben von Einwohnern in weiten Teilen der Südinsel und bis in den Südteil der Nordinsel zu spüren.

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