Süddeutsche Zeitung

Erdbeben in Nepal:Der Albtraum geht weiter

Wieder eilen Menschen panisch auf die Straßen, wieder stürzen Gebäude ein: Die Nepalesen kommen nach dem nächsten Erdbeben nicht zur Ruhe. Auch in Indien wackelt die Erde.

Wieder hat ein schweres Erdbeben Nepal getroffen. Nur 17 Tage nach dem großen Beben mit mehr als 8000 Toten mussten die Menschen im Himalaya-Staat erneut auf die Straßen flüchten und versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Diesmal wackelte die Erde mit einer Stärke von 7,2. Die Menschen in Kathmandu verließen panisch ihre Häuser (Foto). Das Beben am 25. April hatte eine Stärke von 7,8.

Diesmal dauerte das Beben etwa eine Minute, berichteten Menschen vor Ort. Erneut stürzten Häuser ein, erneut gab es Opfer. Auf dem Bild sucht die nepalesische Polizei in einem eingestürzten Gebäude in Kathmandu nach Überlebenden. Bis Mittwochmorgen stieg die Zahl der Toten auf mindestens 83. Zudem sind allein in Nepal fast 2000 Menschen verletzt.

"Eine Vorwarnung gab es nicht", sagte Maren Wiese, eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Humedica, am Telefon. In Kathmandu strömten die Menschen in Panik auf freie Flächen, erzählte sie. "Manche wirken apathisch, viele schreien vor Angst. Über der Stadt kreisen Hubschrauber."

In Bungamati, südlich von Kathmandu, stürzte ein Tempel ein, Soldaten und Freiwillige durchsuchten die Trümmer. Das Epizentrum des Erdbebens befand sich nur wenige Dutzend Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu in der Nähe des Mount Everest.

Wegen der Katastrophe vor 17 Tagen sind bereits alle großen Hilfsorganisationen im Land präsent und organisiert. Nach dem neuerlichen Beben hat das US-Militär einen Hubschrauber mit acht Mann an Bord, der Hilfsgüter abgeworfen hatte, als vermisst gemeldet.

Das Beben traf auch Indien. Auch im Nachbarland Nepals starben Menschen, wie schon beim ersten Beben. Auf dem Bild betrauern Frauen im ostindischen Bihar an der Grenze zu Nepal den Tod ihrer Angehörigen. Sie starben, als eine Mauer einstürzte. Auch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi waren Erschütterungen zu spüren.

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