Erdbeben in Nepal:Tage unter Trümmern - und trotzdem am Leben

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An diesem Donnerstag ist Helfern die Rettung eines 18-Jährigen gelungen - fünf Tage nach dem Beben. (Foto: REUTERS)
  • Die Einsatzkräfte in der Erdbebenregion am Himalaya gehen davon aus, auch in den kommenden Tagen noch Überlebende retten zu können.
  • In die Karten spielt ihnen dabei das Wetter.
  • Geschichten, die Hoffnung machen:

Sie können die Trauer über die mehr als 5000 Toten nicht mindern, genausowenig wie das Leid der Überlebenden, die noch lange mit den Folgen des Erdbebens kämpfen werden. Doch zumindest geben manche Geschichten von Geretteten ein bisschen Hoffnung in diesen chaotischen Tagen im Himalaya.

18-Jähriger nach fünf Tagen gerettet

An diesem Donnerstag ist Helfern die Rettung eines 18-Jährigen gelungen - fünf Tage nach dem Beben. Der Nepalese habe in den Ruinen einer Pension in der Hauptstadt Kathmandu gelegen, zitiert die Deutschen Presse-Agentur einen Sprecher des Innenministeriums. Der Mann sei in guter Verfassung. Fotos lokaler Medien zeigten, wie zahlreiche Männer den Teenager auf einer Trage in Sicherheit brachten. Der 18-Jährige blinzelt ins helle Tageslicht, um seinen Hals liegt eine große Halskrause. Einer der Helfer hält einen Infusionsbeutel in die Höhe.

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Der junge Mann stamme aus dem Distrikt Nuwakot und habe im Hidden Guest House in der Nähe der Busstation Gongabu gearbeitet, sagte der Sprecher weiter. Das UN-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) erklärte auf Twitter, an der Rettung seien ein Team aus den Vereinigten Staaten und lokale Kräfte beteiligt gewesen.

28-Jähriger konnte mit Mobiltelefon Hilfe rufen

Am Mittwoch hatten Helfer ein elfjähriges Mädchen und einen 28 Jahre alten Mann lebend aus den Trümmern geborgen. Dem Mann war es gelungen, seine Angehörigen mit einem Mobiltelefon anzurufen. In seiner Panik habe er den Namen des Hotels vergessen. "Hätte er sich daran erinnert, hätten wir ihn vielleicht eher gefunden", berichtete ein Schwager der Nachrichtenagentur AFP.

Nachdem der Akku des Handys leer war, sei bei den Verwandten die Hoffnung geschwunden, den Mann noch lebend zu retten. Nepalesische und französische Rettungskräfte befreiten ihn schließlich aus den Trümmern. "Er war bei Bewusstsein, als er gerettet wurde. Er sagte 'Oh Gott, danke'. Seine Frau war sehr erleichtert, als wir sie anriefen", sagte der Schwager.

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Baby aus eingestürztem Haus geborgen

Eines der Bilder, die um die Welt gingen, ist das eines aus den Trümmern geretteten Babys. Der gerade einmal vier Monate alte Sonit Awal wurde bei dem Erdbeben im Haus seiner Familie in Muldhoka im nepalesischen Distrikt Bhaktapur verschüttet. Sein Vater rief die Armee zur Hilfe, gemeinsam gruben sich die Männer durch den Schutt. Bis sie am Sonntagmorgen, 22 Stunden nach dem Beben, den kleinen Jungen bergen konnten. Noch voller Staub wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte feststellten, dass er unverletzt geblieben war.

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Regen erhöht Chancen der Verschütteten

Die Hilfsorganisation I.S.A.R. sieht auch fünf Tage nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,5 noch Chancen, Opfer lebend aus den Trümmern zu retten. "Ich würde niemals sagen, das ist der Zeitpunkt, die Hoffnung aufzugeben", sagt der Leiter des Informations- und Lagezentrums in Duisburg, Sven van Loenhout. Bei ähnlichen Unglücken seien auch nach zwei Wochen noch Menschen lebend gefunden worden.

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Von Oliver Klasen

"Was uns gut in die Karten spielt ist, dass es regnet", sagt van Loenhout. Dann dringe Wasser in die zerstörten Häuser ein und erreiche Verschüttete - nur wenn die Verschütteten Zugang zu Flüssigkeiten haben, gibt es auch nach mehreren Tagen noch eine realistische Überlebenschance. Nach wie vor gebe es Hinweise auf mögliche Überlebende in den Trümmern, denen die Suchtrupps mit ihren Hunden nachgehen, so van Loenhout.

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