Die Nuklearkatastrophe in Fukushima-1 machte einen ganzen Landstrich unbewohnbar, kostete 87.000 Menschen ihr Zuhause, die gesundheitlichen Schäden durch die ausgetretene Strahlung sind nicht abzusehen. Jetzt fordert der Betreiber des Krisen-Akw, der Energiekonzern Tepco, Finanzhilfen in Höhe von 700 Milliarden Yen (6,7 Milliarden Euro) von der japanischen Regierung. Mindestens. Das berichtet die Tageszeitung Nikkei.
Das Geld will Tepco demnach unter anderem für Entschädigungszahlungen an Opfer der Atomkatastrophe verwenden. Nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami wurde eigens ein staatliches Hilfsprogramm aufgelegt - die Zahlung an Tepco wäre die erste aus diesem Etat.
Allerdings wird erwartet, dass die Milliarden nur die erste von mehreren Finanzspritzen für Tepco ausmachen werden. Die Entschädigungsforderungen an Tepco sollen sich im aktuellen Geschäftsjahr, das am 30. März 2012 endet, auf bis zu 3,6 Billionen Yen (circa 24 Milliarden Euro) belaufen, heißt es in dem Bericht. Der Konzern brauche das Geld vom Staat, um eine negative Unternehmensbilanz für den Zeitraum April bis September zu vermeiden.
Das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi wurde bei dem Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami am 11. März schwer beschädigt, eine nukleare Katastrophe folgte. Die Region im Nordosten Japans wird erst in Jahrzehnten wieder bewohnbar sein.
Eine Tepco-Sprecherin gab an, die Firma habe noch nicht über die Höhe der zu beantragenden Hilfsgelder entschieden. Wie Nikkei weiter berichtet, will der Stromversorger Anfang November einen Plan vorlegen, der Informationen über Kosteneinsparungen, Anteilsverkäufe und weitere Sanierungsmaßnahmen enthalte.