Empörung in Japan:Ein Affenbaby namens Charlotte

Empörung in Japan: Charlotte, das Affenbaby, das am 6. Mai im Mount-Takasaki-Affenpark in Oita geboren wurde.

Charlotte, das Affenbaby, das am 6. Mai im Mount-Takasaki-Affenpark in Oita geboren wurde.

(Foto: AFP)

Ein Zoo in Japan hat ein neugeborenes Äffchen nach der britischen Prinzessin benannt - und damit heftige Proteste ausgelöst. Nun hat sich der Zoo entschuldigt.

Normalerweise geraten Menschen bei süßen kleinen Tieren ebenso in Verzückung wie bei süßen kleinen Kindern. Einen Affen nach einer Prinzessin zu benennen geht vielen aber dann doch zu weit. In Japan hat ein Zoo Entrüstung ausgelöst, weil er ein Affen-Baby nach der neugeborenen britischen Prinzessin Charlotte getauft hat. Der Zoo habe über den Namen abstimmen lassen, rechtfertigte sich der Mount-Takasaki-Affenpark in Oita auf der Insel Kyushu - so wie man das jedes Jahr beim ersten Neugeborenen machen würde.

Charlotte habe mit 59 die meisten der 853 abgegebenen Stimmen erhalten. Alle Stimmen für Charlotte wurden den Angaben zufolge nach der Bekanntgabe des Namens von Charlotte Elizabeth Diana am Montag abgegeben. Seit der Zoo am Mittwoch das Ergebnis der Abstimmung bekanntgab, gab es allerdings Proteste.

Viele Leute, die angerufen oder E-Mails geschrieben hätten, empfänden es als "unhöflich", einem Affen denselben Namen zu geben wie der britischen Prinzessin, sagte ein Vertreter des Zoos der Nachrichtenagentur AFP. Viele wollten wissen: Wie würde man sich denn fühlen, wenn ein britischer Zoo einen Affen nach der japanischen Kaiserfamilie benenne? Oder noch schlimmer nach deren Nachwuchs, der ein ziemlich heikles Thema in Japan ist. Der Zoo hat sich nun entschuldigt - und überlegt, den kleinen Affen noch einmal umzubenennen.

Die britische Königsfamilie ist in Japan sehr beliebt, anders als die japanische Kaiserfamilie wird sie als volksnah und unkompliziert wahrgenommen. Erst vor zwei Monaten hatte Prinz William Japan besucht und war dort in eine Samurai-Montur geschlüpft. Seine hochschwangere Frau Kate war mit Söhnchen George zu Hause geblieben.

Vielleicht könnte die kleine Prinzessin beim nächsten Staatsbesuch einfach mitkommen? Denn im Gegensatz zum gemeinsamen Namen steht einem gemeinsamen Foto sicher nichts im Weg. Denn was ist noch süßer als eine kleine Prinzessin? Richtig: Eine süße kleine Prinzessin mit einem süßen kleinen Tier.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: