Was bleibt vom positiven Patriotismus? "Es bleibt die positive Erfahrung, dass man ein freudiges und auch ein bisschen stolzes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln kann, ohne aggressiv, feindselig und borniert zu sein. Aber von einem neuen Patriotismus zu sprechen, hielt ich von Anfang an nicht für angebracht. Was wir bei der WM erlebt haben, war vor allem die Freude daran, sich zu begegnen, ein gemeinsames Thema zu haben, nach den Spielen draußen zu sitzen in wunderbaren, sommerlichen Nächten und noch ein Bier zu trinken. Und dann eben auch Erfolg zu haben. Aber das ist kein Indiz für einen neuen Patriotismus. Das wäre etwas viel Differenzierteres und demokratisch Reflektiertes - und nicht nur ein ungefiltertes Hochgefühl darüber, dass die deutsche Mannschaft gewinnt." (Gesine Schwan, Rektorin der Universität Frankfurt/Oder)