Ein Anruf bei Architektin Irina Cristea:Ganz Paris träumt von der...Trampolinbrücke

Eine Architektin findet, dass die Menschen in Frankreichs Hauptstadt zu wenig Spaß haben. Wenn es nun nach Irina Cristea geht, sollen die Pariser künftig über die Seine hüpfen können. Was die Stadt wohl dazu sagt?

Katrin Kuntz

Ein Anruf bei Architektin Irina Cristea: Boing, boing, boing, boing, boing! So könnte man die Seine auch überqueren.

Boing, boing, boing, boing, boing! So könnte man die Seine auch überqueren.

(Foto: OH)

37 Brücken gibt es in Paris, braucht es da noch eine mehr? Diese hier vielleicht schon. Entworfen hat sie die Architektin Irina Cristea, 46, zusammen mit ihren Kollegen. Bei einem internationalen Architekturwettbewerb gewann die Trampolinbrücke über die Seine den dritten Platz. Der Haken an der Sache: Es handelte sich um einen reinen Ideenwettbewerb, eine Umsetzung ist gar nicht geplant. Cristea will ihre Pläne trotzdem bei der Stadt vorstellen. Man weiß ja nie.

SZ: Hallo Frau Cristea, ist das Ihr Ernst?

Irina Cristea: Zunächst wollten wir wirklich nur einen Wettbewerb gewinnen, mit einem fiktiven Projekt. Aber hübsch wäre die Trampolinbrücke doch auch in echt, oder nicht? Schon alleine als Hingucker. Die Pariser sind ja so gestresst, die schauen mehr auf ihr Smartphone als auf ihre Stadt. Es wäre wirklich schön, wenn wir hier ein bisschen mehr Spaß hätten.

Und da dachten Sie an die Seine.

Ja, der Fluss hat großes Potenzial. Bisher kann man Boot fahren und im Sommer am Stadtstrand liegen. Mehr nicht. Wir haben zuerst daran gedacht, eine Art Schwimmbad oder Riesenrutsche für die Seine zu entwerfen. Aber leider ist das Wasser zu schmutzig. Dann kamen wir auf die Idee mit der Trampolinbrücke.

Sie ist aufblasbar. . .

Richtig, man kann sie auf- und wieder abbauen - so, wie das ursprünglich auch mal beim Eiffelturm geplant war. Sie ist 65 Meter lang und 25 Meter breit, man steigt über eine Leiter hinauf. Zum Aussteigen gibt es eine Rutsche.

Außer, die Leute springen versehentlich übers Geländer und landen im Fluss.

Die Seitenwände der Brücke sollen fünf Meter hoch sein. Da drüber zu springen, das schaffen nur Leistungssportler.

Wie überquert man die Brücke sonst?

Man sollte die Schuhe ausziehen und auf den Knien vorwärts robben. Das dauert maximal eine Viertelstunde.

Und wer länger drauf bleiben will?

Ich gehe jeden Tag mit meinen Kindern auf den Spielplatz. Glauben Sie mir, ich weiß, wie schnell einem beim Trampolinspringen schlecht wird.

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