Süddeutsche Zeitung

Niederlande:Geiselnahme in Ede - Tatverdächtiger festgenommen

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In der niederländischen Stadt Ede kommt es am Samstagmorgen zu einem Großeinsatz der Polizei. Mittlerweile sind alle Geiseln frei, der mutmaßliche Täter ist in Gewahrsam.

In der niederländischen Stadt Ede ist eine Geiselnahme glimpflich ausgegangen. Ein Mann hatte in einem Lokal über Stunden vier Geiseln in seiner Gewalt und mit Messern bedroht.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, ergab sich der Täter und wurde festgenommen. Auf Videos war zu sehen, wie der maskierte Mann mit erhobenen Händen das Gebäude verließ und abgeführt wurde. Laut Staatsanwaltschaft ist der Täter der Polizei bekannt, der Mann war den Angaben zufolge vorbestraft.

Drei Geiseln hatte der mutmaßliche Täter bereits am Vormittag freigelassen, mit der Freilassung der letzten Geisel endete dann die Geiselnahme. Bei allen vier Festgehaltenen handelte es sich um Angestellte des Lokals. Zwischen ihnen und dem Geiselnehmer bestehe keine direkte Beziehung, erklärte die Oberstaatsanwältin.

Das Motiv der Tat ist nach wie vor unklar - Hinweise auf Terrorverdacht gibt es laut Polizei nicht.

Zuvor hatte es einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Der Geiselnehmer hatte einem Bericht der niederländischen Zeitung de Telegraaf zufolge mehrere Menschen als Geiseln genommen. Er soll gedroht haben, das Lokal in die Luft zu sprengen. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Mann einen Rucksack bei sich. Ob sich darin tatsächlich Sprengstoff befunden habe, wie es zunächst laut dem Bericht befürchtet wurde, müsse noch untersucht werden, teilten die Ermittler bei einer Pressekonferenz mit.

Rund 150 Wohnungen waren laut Polizei wegen der Bedrohungslage evakuiert worden. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte hatten am Tatort Stellung bezogen. Auch Feuerwehr und Rettungskräfte waren vor Ort. Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie ein Roboter vorfuhr, mit dem die Polizei Sprengstoff entschärft. Die Polizei hatte dazu aufgerufen, sich vom Zentrum fernzuhalten.

Bürgermeister René Verhulst sprach von einer "schrecklichen Situation" für die Betroffenen. Er rief dazu auf, keine privaten Fotos oder Videos von dem Geschehen zu verbreiten. Mit Rücksicht auf die Geiseln und deren Angehörige sollten solche Aufnahmen nicht in sozialen Netzwerken geteilt werden, schrieb er.

Ede hat etwa 72 000 Einwohner und liegt in der niederländischen Provinz Gelderland. Die Stadt liegt etwa 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und etwa 50 Kilometer östlich von Utrecht.

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