Durchbruch im Fall Mirco:Leiche von Mirco entdeckt

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Am Mittwochabend hatte die Polizei einen dringend Tatverdächtigen festgenommen, nun bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld den Fund der Leiche des seit September vermissten Mirco. Der Tatverdächtige soll ein 46-jähriger Familienvater sein.

Die Polizei hat die Leiche des seit September verschwundenen Mirco aus Grefrath gefunden. Dies bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld am Donnerstag. Nähere Einzelheiten nannte er zunächst nicht.

Die Polizei geht davon aus, dass Mirco einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist. (Foto: dapd)

Ein Polizeisprecher hatte bereits am frühen Nachmittag die Aufklärung des Falls bekanntgegeben. Am Mittwoch hatten die Beamten einen 46-jährigen Familienvater festgenommen, der sich schnell als dringend tatverdächtig herausstellte. "Wir gehen davon aus, dass es eine heiße Spur ist", sagte der Polizeisprecher.

Es handelt sich bei dem mutmaßlichen Täter nach Informationen der Rheinischen Post um einen Mann aus Schwalmtal. Er soll einen silbergrauen Passat mit Münsteraner Kennzeichen gefahren haben. Nachbarn des Verdächtigen beschrieben den Mann als unauffällig und gut in die Nachbarschaft integriert.

Der Wagen des festgenommenen Mannes war die entscheidende Spur. "Wir haben von Anfang an gesagt, wenn wir den richtigen VW Passat in der Kontrolle haben, dann wird uns das zum Täter führen", sagte der Polizeisprecher.

Mirco war am 3. September des vergangenen Jahres bei Grefrath am Niederrhein auf dem Nachhauseweg von einer Skate-Anlage entführt worden, kurz vor seinem elften Geburtstag. Im Herbst suchten zeitweise 1000 Polizisten nach dem Kind, Tornado-Aufklärungsflugzeuge wurden eingesetzt, Spürhunde verfolgten Mircos Fährte kilometerweit - es war eine der größten Suchaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik.

Hinzu kamen Tausende Hinweise aus der Bevölkerung - dennoch blieb die Suche erfolglos. Die Beamten fanden lediglich Mircos Fahrrad, sein Handy und Kleidungsstücke. Die Polizei ging schon bald davon aus, dass der Junge einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen war und der Täter aus der Region stammte.

Dass der Täter vermutlich mit einem Kombi des Typs VW Passat unterwegs war, wurde mehrere Wochen nach dem Verbrechen bekanntgegeben. Die Rückschlüsse auf das Fahrzeug habe ein Abgleich von Hinweisen mit der Rekonstruktion der Fahrzeugbewegungen zur Tatzeit am 3. September ergeben. Die Polizei hatte daraufhin etwa 4000 in Frage kommende Autos in der Region überprüft. Offenbar hat diese Überprüfung nun zu dem mutmaßlichen Täter geführt.

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