Attacke in Fitnessstudio:Duisburg: Polizei veröffentlicht Täterbeschreibung

Attacke in Fitnessstudio: Einsatz in Duisburg: Die Polizei sucht nach Spuren.

Einsatz in Duisburg: Die Polizei sucht nach Spuren.

(Foto: Christoph Reichwein/dpa)

In einem Fitnessstudio verletzt ein Angreifer vier Menschen. Eigentliches Ziel des Angriffs war wohl ein 21-Jähriger, der noch immer in Lebensgefahr schwebt. Die Polizei fahndet nach einem etwa 30-Jährigen Mann und hat ein Portal für Hinweise eingerichtet.

Nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio hat die Polizei eine Beschreibung des mutmaßlichen Täters veröffentlicht und ein Hinweisportal im Internet freigeschaltet. Laut der Beschreibung ist der Angreifer vom Dienstagabend etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und von normaler Statur. Er habe einen schwarzen langen Vollbart gehabt, sei dunkel gekleidet gewesen und habe eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen. Mehr sei noch nicht bekannt. Der Täter ist weiter flüchtig. "Wir ermitteln mit Hochdruck", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Hintergründe sind bislang unklar.

Bei dem Angriff mit einer Hieb- oder Stichwaffe waren laut Polizei vier Deutsche (Alter: 21 und 32 sowie zweimal 24) schwer verletzt worden. Der jüngste Angegriffene schwebt laut der Polizei noch immer in Lebensgefahr. Die drei anderen Opfer seien außer Lebensgefahr. jedoch nur eingeschränkt vernehmungsfähig.

Offenbar geht die Polizei von einer gezielten Attacke gegen den 21-Jährigen aus. Unklar ist noch, ob die Tat geplant wurde oder sich spontan aus einem Streit ergab. "Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei setze alles daran, den oder die Täter zu finden. "Ich hoffe jetzt, dass die Opfer schnell genesen und sich alle, die vor Ort waren und diese schreckliche Tat gesehen haben, erholen werden", so Reul weiter.

Die Polizei hat zahlreiche Spruen gesichert und die Gäste des Fitnessstudios vernommen. Außerdem seien Aufnahmen aus öffentlichen Überwachungskameras aufgewertet worden, etwas von einer dem Studio gegenüberliegenden Bus- und Straßenbahnhaltestelle. Im Fitnessstudio selbst, in das die Kunden mit einer Chipkarte gelangen, gibt es keine Kameras. Daher ist es für die Polizei schwer, die genauen Abläufe zu rekonstruieren. Zum Tatzeitpunkt, so die zuständige Staatsanwältin Jill McCuller, hätten sich etwa 80 Kunden in dem Studio aufgehalten.

Die Polizei hat ein Hinweisportal eingerichtet, auf dem Beobachtungen, Fotos oder Videos auf Wunsch auch anonym hochgeladen werden können. Es seien dort bereits Hinweise eingegangen, sagte ein Polizeisprecher.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die einen Wahlkreis in Duisburg vertritt, zeigte sich bestürzt über die Attacke. "Schrecklich", schrieb die SPD-Politikerin bei Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können."

John Reed Fitness, der Betreiber des Studios, teilte mit: "Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden." Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.

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