Süddeutsche Zeitung

Düsseldorf:Tote Obdachlose besaß 45 000 Euro

Gesucht: Ein Erbe

Nach dem Fund von mehr als 45 000 Euro in der Tasche einer toten Obdachlosen macht sich das Gericht Hoffnung, einen Erben der Frau zu finden. Eine konkrete Spur in die USA werde derzeit vom Nachlasspfleger geprüft, bestätigte der Sprecher des Düsseldorfer Amtsgerichtes. Die gestorbene Frau soll in Amerika einen Sohn haben.

Sie hatte seit Jahren in der städtischen Obdachlosen-Unterkunft gelebt, ohne dass jemand etwas von ihrem Vermögen geahnt hatte. Die Frau starb vergangene Woche im Alter von 83 Jahren. Das Ordnungsamt hat jetzt ein Bestattungshaus mit der Beisetzung der Seniorin beauftragt.

Kein Familienbesuch

Über die Rentnerin und ihr Leben war nur bekannt, dass sie aus Moldawien stammte, berichtet die Rheinische Post. Flurnachbarn hielten sie für eine Adlige, die zwar nur gebrochen Deutsch sprach, aber etliche andere Sprachen beherrschte, darunter auch Englisch. In Deutschland hatte sie offenbar keine Verwandten, bekam nie Familienbesuch.

Mitbewohner beschrieben die Seniorin der Rheinischen Post zufolge als "extrem anspruchslos", stets sei sie mit Kopftuch, geblümtem Rock und derselben Bluse gebeugt auf ihren Rollator unterwegs gewesen. Immer dabei: Ihre schwarzen Nylon-Tasche.

45 000 Euro in 500-Euro-Scheinen

In dieser wurden nach ihrem Tod 45 000 Euro in 500-Euro-Scheinen gefunden, außerdem besaß sie 930 Euro in anderen Scheinen sowie mehr als 6600 US-Dollar und ein wenig moldawisches Geld, Schmuck und Zahngold. Das Vermögen war nach Medienangaben in ein Taschentuch und eine Plastiktüte eingewickelt. Dass sie sich das Geld abgespart haben könnte, gilt als unwahrscheinlich.

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SZ.de/dpa/fie
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