Süddeutsche Zeitung

Düsseldorf:Polizei leitet Strafverfahren gegen Beamte ein

Die Düsseldorfer Polizei ermittelt gegen Beamte aus den eigenen Reihen. Den Männern wird vorgeworfen, eine Party in einer Dachwohnung mit übertriebener Härte aufgelöst zu haben.

  • Die Polizei in Düsseldorf ermittelt in den eigenen Reihen.
  • Mehrere Beamte sollen bei einem Einsatz im August 2013 in einer Privatwohnung unnötig Gewalt angewendet haben.

Einsatz von Feuerwehrschlauch und Pfefferspray

Die Düsseldorfer Polizei hat ein Strafverfahren gegen mehrere Beamte eingeleitet. "Den Hinweisen zufolge besteht der Anfangsverdacht auf Straftaten von Düsseldorfer Polizeibeamten", sagte ein Sprecher.

Der Anlass ist ein privates Video von einem Polizeieinsatz in einer Privatwohnung im Jahr 2013. Dabei sollen die Beamten einen Wasserstrahl aus einem Feuerwehrschlauch und Pfefferspray eingesetzt haben. Die Westdeutsche Zeitung hat Bilder aus dem Video online gestellt, die den Vorfall zeigen sollen.

"Partygäste kampfbereit und möglichweise bewaffnet"

Mehrere Anwohner sollen sich im August 2013 über anhaltenden Partylärm aus einer Dachwohnung beschwert haben. Das Ordnungsamt habe die Feiernden zur Ruhe aufgefordert. Dennoch soll die Party in unverminderter Lautstärke weitergegangen sein. Der hinzugerufenen Polizei sei der Zutritt zu der Wohnung verwehrt worden, zitiert Der Westen einen Polizeisprecher. "Weil die Kollegen vorher schon beleidigt und bedroht wurden, sind sie davon ausgegangen, dass die Partygäste kampfbereit und möglichweise bewaffnet sind", sagte der Sprecher weiter. Deshalb hätten sie zu eher ungewöhnlichen Mitteln gegriffen.

Verfahren gegen Partygäste eingestellt

Nach dem Einsatz wurde gegen zwei Partygäste Strafanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung erhoben. Nach Auskunft des Amtsgerichts wurden die Verfahren gegen die beiden Männer gegen Auflagen vorläufig eingestellt. Stattdessen wird jetzt gegen die beteiligten Beamten ermittelt.

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