Süddeutsche Zeitung

Düsseldorf:Metzger lieferte Hundefutter-Fleisch an Behördenkantinen

Metzger kaufte verseuchtes Fleisch von Tierfutter-Hersteller

Der Skandal um verdächtiges Fleisch in Düsseldorfer Behördenkantinen ist nach Angaben der Ermittler aufgeklärt. Ein Düsseldorfer Metzger habe das zur Vernichtung vorgesehene Fleisch von einem Tierfutter-Hersteller gekauft und anschließend damit die Behördenkantine beliefert, sagte ein Sprecher der Duisburger Staatsanwaltschaft. Ob der Metzger wusste, dass das Fleisch mit e-Coli-Bakterien verseucht war, ist noch nicht geklärt.

"In den Kantinen ist das Fleisch dann unter anderem zu Schnitzel verarbeitet worden", sagte Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch nach Informationen des WDR. Wie viel verseuchtes Fleisch die Kantinen-Besucher in Düsseldorf tatsächlich verzehrt haben, sei noch unklar.

Das Fleisch stand im Verdacht, mit menschlichen Fäkalbakterien belastet zu sein und sollte deswegen in einem Duisburger Sonderbetrieb vernichtet und teilweise zu Hundefutter verarbeitet werden. Metzger und Tierfutter-Hersteller müssen nun mit einer Geldstrafe rechnen.

280 Kilogramm Fleisch sichergestellt

Der Fall war Anfang November 2014 bekanntgeworden. Polizisten hatten die Kantine des Düsseldorfer Landgerichts, des Landeskriminalamts (LKA), des statistischen Landesamts und eine Kantine der Stadtverwaltung durchsucht. Im LKA und beim Statistikamt war man fündig geworden. 280 Kilogramm Fleisch wurden sichergestellt. Vermisst wurden damals noch etwa 3000 Kilogramm, die möglicherweise bereits verzehrt worden waren.

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