Wetter:Boden in Deutschland so trocken wie seit 50 Jahren nicht

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Fast vertrocknet und viel zu klein sind Maispflanzen auf einem Feld nahe Frankfurt (Oder) in Brandenburg. Die anhaltende Trockenheit macht besonders der Landwirtschaft zu schaffen. (Foto: dpa)
  • Dem Deutschen Wetterdienst zufolge ist der Boden in Deutschland so trocken wie seit 50 Jahren nicht.
  • Trotzdem gehen die Meteorologen nicht von bleibenden Schäden für die Natur aus.

Vor allem Mitteldeutschland betroffen

Die große Hitze und ausbleibender Regen haben in manchen Teilen Deutschlands eine starke Dürre verursacht. "In Südhessen, Teilen von Nordbayern, Sachsen bis ins südliche Brandenburg ist der Boden so trocken wie seit 50 Jahren nicht", twitterte der Deutsche Wetterdienst (DWD).

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Keine bleibenden Schäden

Völlig ausgetrocknet seien die obersten 30 bis 60 Zentimeter in den betroffenen Regionen, sagte Udo Busch, Leiter der DWD-Agrarmeteorologie. Dies schade allen Pflanzen, die kürzere Wurzeln haben. Landwirte befürchten deshalb Probleme bei der Ernte von Kartoffeln und Mais. Auch der Grünfutterbereich leide stark unter der Hitze. "Viele Viehhalter werden im Winter vermutlich Heu zukaufen müssen", sagte Holger Brantsch vom Landesbauernverband.

"Es wird aber keine bleibenden Schäden geben", sagte Meteorologe Busch. Die Wasservorräte im Boden würden immer im Winter aufgefüllt, und davon sei auch in diesem Jahr auszugehen.

Um das Niederschlagsdefizit der vergangenen Monate auszugleichen, müsste es nach den Worten von Busch etliche Tage fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter regnen. Gewittergüsse, bei denen oft in ganz kurzer Zeit mehr als zehn Liter Regen pro Quadratmeter fallen, seien nicht langfristig hilfreich. Dieses Wasser sei nach drei bis vier Tagen verdunstet.

Waldbrandgefahr und niedriger Flusspegel

Drastische Auswirkungen hat die aktuelle Wetterlage auch auf die Waldbrandgefahr. Mit Ausnahme der Landkreise Prignitz und Oder-Spree gilt ab Dienstag die höchste Warnstufe fünf, teilte Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, mit. In den anderen beiden Kreisen gilt die zweithöchste Stufe vier.

Auch die Flüsse leiden unter der massiven Trockenheit. Am Elbepegel Wittenberge (Prignitz) wurden am Montagmorgen eine Wasserhöhe von 87 Zentimetern gemessen. Das sind 37 Zentimeter unterhalb des Wertes für das Mittlere Niedrigwasser (MNW), teilte die Wasser- und Schifffahrtverwaltung auf dem Portal Pegel Online mit. Die Situation an der Oder ist ähnlich: In Frankfurt (Oder) wurden am Montag 1,02 Meter festgestellt. Das sind 21 Zentimeter unterhalb des Mittleren Niedrigwassers. Besser sieht es aktuell im nördlichen Verlauf der Havel aus. Ab der Berliner Stadtgrenze erreicht die Wasserhöhe den Niedrigwasserbereich.

Hitze bis Donnerstag

Vorerst soll es in Deutschland noch heiß bleiben: Dem Deutschen Wetterdienst zufolge wird der Donnerstag der heißeste Tag der Woche. Zudem breite sich schwüle Luft von Süden her aus. Erst am Freitag werde es voraussichtlicht eine merkliche Abkühlung und einige Schauer geben. Die Weltorganisation für Meteorologie sagt dennoch ein Anhalten der Hitzewelle bis 23. August vorher.

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