Drogenschmuggel:Marihuana-Boot läuft auf Nacktbadestrand auf

Für die Polizei ist es ein Ärgernis, andere finden es "paradiesisch": In Kalifornien ist ein mit kiloweise Marihuana beladenes Boot auf einen Nacktbadestrand aufgelaufen. Von der Bootsbesatzung fehlt jede Spur. Vermutlich waren ursprünglich viel mehr Drogen an Bord.

Ein kilometerlanger Sandstrand, gesäumt von Klippen, beliebt bei Surfern und Nacktbadenden: Der Four Mile Beach an der kalifornischen Küste ist für viele ein kleines Stück vom Himmel. Nun machte der paradiesische Strand nicht wegen fantastischer Surf-Wellen oder einer schönen Meeresbrise von sich reden, sondern wegen eines gestrandeten Bootes.

Ein kleines weißes Motorboot ist auf den Traumstrand aufgelaufen - beladen mit 40 Kilo Marihuana. Es wurde umgekippt an dem nördlich von Santa Cruz gelegenen Strand gefunden, ein Strandspaziergänger hatte es entdeckt. Als Polizei und Bergungskräfte eintrafen, ist die Schiffsbesatzung schon verschwunden. Vier große braune Pakete mit Marihuana und mehrere Kannister mit Benzin ließen sie zurück.

Laut San Jose Mercury News vermutet die Polizei, dass das Boot aus Mexiko kam. Vor der Strandung war das Boot vermutlich mit noch mehr Drogen beladen. "Diese Art von Booten können mehrere tausend Pfund Marihuana fassen", sagte der stellvertretende Sheriff von Santa Cruz County. Doch auch mit der Menge an Gras, die noch im Boot gefunden wurde, hätte man ein gutes Geschäft machen können. 96.000 Dollar sei das Marihuana nach Angaben der Polizei wert, wenn man es auf der Straße verkauft.

Die Strömung an dieser Stelle der Küste kann laut einem Reporter des lokalen Fernsehsenders KTVU ziemlich gefährlich werden. Die Stelle ist bei Surfern sehr beliebt. Einige von ihnen blieben während der polizeilichen Untersuchungen und der Bergungsarbeiten im Wasser - den beliebten Surf-Spot hatten sie wegen der Absperrungen dann nämlich für sich allein.

Unterdessen machte die Meldung auf Twitter und Facebook die Runde. Ein Boot, das voll beladen mit bewusstseinserweiternden Stoffen auf einen Nacktbadestrand aufläuft, scheint für so manchen Hippie eine geradezu paradiesische Vorstellung. Vielleicht haben manche User in den sozialen Netzwerken den Strand mit dem aufgelaufenen Drogen-Boot deshalb als "schönsten Ort der Welt" oder einfach als "Himmel" bezeichnet. Das Nachrichtenblog Death and Taxes ist ebenfalls angetan und nennt den Vorfall "totally awesome". Die einzige Gefahr habe darin bestanden, "gute Vibes zu erwischen" - eine Formulierung, bei der die für Journalisten gebotene Trennung zwischen Nachricht und Meinung vielleicht etwas arg großzügig ausgelegt wird.

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