Drogenprävention:Tödliches Treibgas

Ein Elfjähriger stirbt nach dem Schnüffeln von Deospray; möglicherweise wollte er sich berauschen. Die Polizei will nun stärker über die Gefahren des Schnüffelns aufklären.

Nach dem Schnüffeln von Deospray ist ein elfjähriger Junge im niedersächsischen Oldenburg an Herzversagen gestorben. Nach zehn Tagen im Koma erlag der Schüler bereits am Montag den Folgen der Inhalation, wie ein Polizeisprecher sagte.

Kind klebstoff, ap

Straßenkind in Honduras. Die deutsche Polizei will künftig stärker vor den Gefahren des Schnüffelns warnen.

(Foto: Foto: AP)

Der Junge habe im heimischen Badezimmer bewusst Deo eingeatmet und sei dann zusammengebrochen. Möglicherweise habe er sich in einen Rausch versetzen wollen. Verantwortlich für den Tod sei das Treibgas in dem Deopspray gewesen, das beim Inhalieren giftig wirke.

Die Großmutter hatte den Jungen nach den Vorfall gefunden. Der Rettungsdienst brachte das schwer verletzte Kind ins Krankenhaus, wo es in ein künstliches Koma versetzt wurde. Die Ärzte hätten den Jungen am Wochenende geweckt, doch der Herzmuskel sei durch das Inhalieren so schwer geschädigt gewesen, dass er keine Chance gehabt habe, sagte eine Sprecherin der Oldenburger Kinderklinik.

Die Polizei erklärte, dass man im Rahmen der Drogenprävention künftig verstärkt auf die Gefahren des Schnüffelns hinweisen wolle. Schon der erste Versuch könne zu Folgeschäden und sogar zum Tod führen, hieß es.

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