Drogenkrieg in Mexiko:Polizei entdeckt 26 Leichen

Schon wieder hat die mexikanische Polizei mehr als zwei Dutzend Leichen gefunden. Zuvor hatten Beobachter vor verstärkten Aktivitäten des Drogenkartells "Los Zetas" in der Region gewarnt. Ein hochrangiger Politiker hat bereits seine Kinder in Sicherheit gebracht.

Im Zentrum der mexikanischen Millionenstadt Guadalajara sind in drei Kleinlastern 26 Leichen entdeckt worden. Die Männer seien gefesselt gewesen und offenbar regelrecht hingerichtet worden, sagte die Polizei.

Ein Soldat steht am Tatort Wache: In der Millionenstadt Guadalajara hatten Beamte in drei Kleinlastern 26 Leichen entdeckt. (Foto: AFP)

Über die genauen Hintergründe der Tat war zunächst nichts bekannt. Experten hatten zuletzt jedoch vor zunehmenden Aktivitäten des Drogenkartells der "Zetas" in der Stadt gewarnt.

Erst am Mittwoch waren 17 verbrannte Leichen im weiter nordwestlich gelegenen Bundesstaat Sinaloa gefunden worden. Der dortige Gouverneur Mario Lopez Valdez hat seine Kinder aus Sorge um ihre Sicherheit ins Ausland geschickt. Valdez sagte, die Polizei habe Funksprüche von Verbrechern abgehört, in denen darüber diskutiert wurde, wie Angehörige oder enge Verwandte entführt werden könnten. Ziel sei es, ein inhaftiertes Bandenmitglied freizupressen.

Sechs inhaftierte Männer sind unterdessen mit einer filmreifen Flucht von der mexikanischen Gefängnisinsel María Madre (Islas Marías) gescheitert. Sie wurden von der Marine etwa 100 Kilometer südlich der Insel aufgegriffen, nachdem ein Fischerboot die im Wasser schwimmenden Männer gesichtet und die Einsatzkräfte alarmiert hatte.

Die Häftlinge hatten sich mit leeren Plastikkanistern über Wasser gehalten. Ihre Flucht erinnerte an den Film Papillon von 1973 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle, der von einer Strafkolonie in Französisch-Guayana flieht.

María Madre auf den Islas Marías ist die letzte Gefängnisinsel der ganzen Region. Sie liegt 70 Kilometer vom Festland entfernt.

© sueddeutsche.de/dapd/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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