Drogenkrieg in Mexiko:Polizei befreit 68 Entführungsopfer

Erfolg für die mexikanische Polizei: In Tamaulipas befreiten Sicherheitskräfte 68 Menschen, die von einem Drogenkartell entführt worden waren. Im gleichen Bundesstaat hatte eine Drogenbande im vergangenen Jahr eine Gruppe von 72 Migranten aus Zentralamerika getötet.

Die mexikanische Polizei hat im Norden des Landes 68 Menschen aus der Gewalt von Entführern befreit. Wie das Sicherheitsministerium in Mexiko-Stadt mitteilte, waren die Opfer, darunter zwölf Migranten aus Mittelamerika, in der Grenzstadt Reynosa im Bundesstaat Tamaulipas aus Überlandbussen entführt worden. Zwei mutmaßliche Entführer seien festgenommen worden, sie gehören nach den Angaben des Ministeriums zum "Golf-Kartell".

Police rescues 68 people who were kidnapped by organized crim

68 Menschen hat die Polizei in Mexiko aus den Händen des "Golf-Kartells" befreit.

(Foto: dpa)

Im Staat Tamaulipas, den Migranten aus dem Süden Mexikos und aus Zentralamerika auf ihrem Weg in Richtung USA durchqueren müssen, waren im vergangenen Jahr 72 Migranten brutal auf einer Ranch getötet worden, weil sie sich geweigert hatten, in ein Kartell einzusteigen. In diesem Monat wurden dort in zahlreichen Massengräbern die Leichen von 145 Menschen gefunden, die von dem Kartell "Los Zetas" verscharrt worden sein sollen.

Auch aus anderen Bundesstaaten werden immer wieder Opfer des Drogenkriegs gemeldet. Neben Tamaulipas ist vor allem der Staat Chihuahua an der Grenze zu den USA betroffen, besonders die berüchtigte Grenzstadt Ciudad Juárez sorgt immer wieder für erschreckende Schlagzeilen. Mit dem an der Pazifikküste gelegenen Bundesstaat Sinaloa bildet Chihuahua ein als "Goldenes Dreieck" bezeichnetes Gebiet, in dem Drogenbosse das Sagen haben.

In Mexiko liefern sich mehrere Kartelle eine blutige Auseinandersetzung um die Schmuggelrouten in die USA. Der mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte bei seinem Amtsantritt Ende 2006 den mächtigen Drogenbanden des Landes den Kampf angesagt. Zehntausende Soldaten sind seitdem zur Unterstützung der Polizei im Einsatz.

Allein während des vergangenen Jahres kamen im mexikanischen Drogenkrieg mehr als 15.000 Menschen ums Leben.

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