Drogenkrieg in Mexiko:Leichen von 17 Männern entdeckt

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Die Opfer waren gefesselt und wiesen Verstümmelungen auf: Im Westen Mexikos sind an einer Straße die Leichen von 17 Männern gefunden worden. Die Behörden hatten nach den Festnahmen von zwei Drogenbossen vor einer Zunahme der Gewalt gewarnt.

Schrecklicher Fund in Jalisco: In dem Bundessaat im Westen Mexikos sind die Leichen von 17 Männern entdeckt worden. Die Opfer waren den Angaben des zuständigen Staatsanwalts zufolge nackt, wiesen Verstümmelungen auf und trugen Ketten um den Hals. Sie seien an einem anderen Ort getötet worden, erklärte Coronado Olmos von der Anklagebehörde.

Die Opfer lagen am Rand einer Fernstraße in der Ortschaft Tizapán el Alto nahe der Grenze der Staaten Jalisco und Michoacán. Laut Augenzeugen waren die Leichen von Lastwagen abgeladen worden. Jalisco und Michoacán, beide am Pazifik gelegen, gehören zu den Bundesstaaten, die am schlimmsten vom Drogenkrieg rivalisierender Kartelle heimgesucht werden.

Im Norden des Landes waren allein am Freitag 16 Leichen gefunden wurden. Neun Opfer davon waren an einer Brücke in der Stadt Nuevo Laredo an der Grenze zu den USA aufgehängt worden.

Behörden warnen nach Festnahmen vor Eskalation der Gewalt

Die Behörden hatten nach der Festnahme eines der meistgesuchten Drogenbosse des Landes am Mittwoch im nordöstlichen Bundesstaat Tamaulipas vor einer Zunahme der Gewalt gewarnt. Auf Jorge Eduardo Costilla alias "El Coss", den Chef des Golfkartells, war ein Kopfgeld von umgerechnet 1,7 Millionen Euro ausgesetzt. Anfang des Monats hatten mexikanische Marinesoldaten ebenfalls in Tamaulipas einen anderen Chef des Golfkartells gefasst, Mario Cárdenas Guillén alias "El Gordo" (Der Dicke).

Nach den Festnahmen der beiden Golfkartell-Bosse rechnen Insider mit einem verstärkten Kampf zwischen dem im Westen Mexikos aktiven Sinaloa-Syndikat und der paramilitärischen Los-Zetas-Gang um die kriminellen Netzwerke des Golfkartells. Die ursprünglich als bewaffneter Arm des Golfkartells gegründeten Los Zetas spalteten sich vor zwei Jahren ab.

In Mexiko kämpfen verschiedene Drogenkartelle um die Kontrolle der lukrativen Schmuggelrouten in die USA. Jeden Tag werden bei Schießereien zwischen kriminellen Banden zwischen 20 und 50 Menschen getötet. Seit der scheidende Präsident Felipe Calderón bei seinem Amtsantritt im Dezember 2006 einen massiven Armeeeinsatz gegen die Rauschgiftbanden anordnete, kamen Zehntausende Menschen ums Leben.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/dapd/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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