Drogenhandel in Berlin:Polizei durchkämmt Görlitzer Park nach Drogen

  • Die Berliner Polizei geht massiv gegen den Drogenhandel im Görlitzer Park im Stadtteil Kreuzberg vor
  • Kommende Woche soll eine neue Taskforce sich mit den Problemen rund um das Gebiet befassen.

Klares Zeichen gegen den Drogenhandel

Die Polizei zeigt im Kampf gegen den Drogenhandel im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg deutliche Präsenz: Am Mittwochnachmittag durchkämmten 70 Polizeibeamte den berüchtigten Park, teilte Polizeisprecher Stefan Redlich mit. Dabei durchsuchten sie das Gestrüpp nach Drogen und kontrollierten verdächtige Personen.

Innensenator Frank Henkel (CDU) lässt damit seiner Ankündigung Taten folgen. Eine von ihm angeregte Taskforce zur Zusammenarbeit aller Ordnungsbehörden soll in der kommenden Woche zum ersten Mal tagen.

Harte Drogen und Gewalt rund um das Areal

Im Görlitzer Park, am benachbarten U-Bahnhof und in den Straßen rund um den Park hat sich der Drogenhandel in den vergangenen drei Jahren stark ausgeweitet. Inzwischen bieten bis zu 200 Drogenhändler ihre Waren an, neben Hasch auch harte Drogen wie Heroin und Kokain. Viele Anwohner, Laden- und Cafébesitzer sowie Parkbesucher fühlen sich belästigt und bedroht. Am Wochenende waren Auseinandersetzungen gewaltsam eskaliert und zwei Drogendealer durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden.

Mit Anbruch der Dunkelheit setzten die Beamten am Mittwoch auch mehrere Drogenspürhunde und Riesen-Scheinwerfer ein. Diese sogenannten "Lichtgiraffen" - auf Lkw an hochfahrbaren Türmen befestigte Flutlichtanlagen - können weite Areale taghell ausleuchten, sagte Polizeisprecher Redlich. Auch große Leuchtballone sollten in Bäume gehängt werden.

Die Beamten nehmen verdächtige Personen mit und überprüften sie. Da diese jedoch meist nur kleine Mengen Drogen bei sich hatten, mussten sie anschließend wieder freigelassen werden. Die verstärkten Polizeieinsätze sollen als "Sofortmaßnahmen" in den kommenden Tagen fortgesetzt werden - so lange, bis ein ressortübergreifendes Konzept vorliege, sagte Redlich.

© Süddeutsche.de/dpa/cam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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