Donut-Burger in Großbritannien:Herzinfarkt auf dem Teller

Die britische Pub-Kette "Hungry Horse" hat ihre neue Speisekarte veröffentlicht und damit Entsetzen ausgelöst. Neu auf der Karte: Eine Kreation aus Burgerfleisch und frittierten Donuts - die bietet Kalorien für den ganzen Tag.

Zuerst das Fleisch und dann der Donut? Oder doch zuerst den Donut und dann das Fleisch? Wieso sich entscheiden, wenn man beides haben kann. Etwa einen "Double Donut Burger" - ein wahrgewordener Traum für Fettliebhaber: zwei Rindfleischpatties zwischen zwei frittierten Donuts. Dazu noch Speck und Käse. Genau das bietet britische Pub-Kette "Hungry Horse" seit diesem Dienstag auf der Speisekarte an - und hat damit in Großbritannien für Entsetzen gesorgt.

Kritiker haben den Burger bereits als "Herzinfarkt auf dem Teller" bezeichnet. "Hungry Horse" hat die Nährwerte des "Double Donut Burger" auf der Website online gestellt. 1966 Kalorien stecken in einer Portion des Burgers - also fast der gesamte durchschnittliche Tagesumsatz einer erwachsenen Frau. Außerdem mit dabei: 125 Gramm Fett - das entspricht fast einer halben Packung Butter. Also nicht ganz unberechtigt, der Vergleich mit dem Herzinfarkt.

Der Slogan, mit dem der Double Donut Burger nun in den 220 "Hungry Horse"-Pubs beworben wird, lautet: "So Wrong It's Right", zu deutsch: So falsch, dass es schon wieder richtig ist. Ein Sprecher der Kette verweist auf die Vielfalt der Speisekarte, die unterschiedliche Geschmäcker bediene und auch einen Salat mit wenig Kalorien enthalte. Durch die Kalorienangaben im Internet und in den Restaurants könnten Kunden informiert eine Entscheidung treffen, was sie essen.

Sieben Stunden Fitnessstudio für einen Burger

Trifft also ein Kunde die informierte Entscheidung, diesen Donutburger zu probieren, sollte er die kommenden Tage bereits im Voraus für Sport reservieren. So müsste eine 60 Kilo schwere Frau fast dreieinhalb Stunden joggen, um die 1966 Kalorien wieder zu verbrennen. Alternativ könnte sie nahezu sieben Stunden mit Krafttraining im Fitnessstudio verbringen. Oder den Donutburger als Hüftspeck noch länger bei sich behalten.

Die Idee, Burgerfleisch zwischen frittierte Donuts zu packen, kommt aus den USA. Dort sorgte Fernsehköchin Paula Deen vor ein paar Jahren mit ihrem "Lady's Lunch Burger" mit Donuts, Eiern und Speck für einen ähnlichen Aufschrei der Ernährungsexperten. Als "Luther Burger" steht die Kreation bereits seit Jahren auf etlichen Speisekarten in den USA. Sänger und Namensgeber Luther Vandross wird nachgesagt, als Erster Donuts und Burger zusammengebracht oder zumindest heiß und innig geliebt zu haben. Ob die Briten es ihm nun gleichtun, muss sich noch zeigen. Das Prinzip, ungesunde Dinge, noch ungesunder zu machen, ist dort nichts Neues: In Schottland ist der "deep-fried-mars-bar" schon fast ein Klassiker: Ein Schokoriegel, der mit Teig umhüllt und in die Fritteuse geworfen wird. Auf dass er sich mit heißem Fett vollsaugt.

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