Dolly Buster macht Kunst:"Verstecktes Talent"

Die frühere Erotikdarstellerin Dolly Buster tritt als Künstlerin auf. Ihr Image will sie allerdings nicht ändern - und setzt auch in den Bildern auf Bekanntes.

Dolly Buster ist noch immer vor allem mit der Pornbranche verbunden - auch wenn sie selbst nicht mehr vor der Kamera steht oder liegt: Sie arbeitet noch immer als Produzentin. Ihren bislang größten Erfolg feiert sie nun aber in einem ganz anderen Bereich: Eine Kunstgalerie in Fürth hat ihre Eröffnung in neuen Räumlichkeiten nun mit der bislang größten Schau von Dolly Busters Werken gefeiert - sie zeigt 31 Gemälde.

Dolly Buster Kunstausstellung

"Dolly VIII" heißt dieses Gemälde, neben dem die Künstlerin gleichen Vornamens in Fürth posiert.

(Foto: dpa)

Dolly Buster ist eine begeisterte Malerin, hatte vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in Prag an der staatlichen Kunstschule Unterricht genommen und von 2006 an Kurse an die Kunstakademie Düsseldorf besucht.

Sie bleibt sie aber auch hiert treu. Auf den Gemälden sind nackte Brüste, ein nackter Po, laszive Körper, rote Lippen zu sehen. Die Galeristin Heidrun Kannegiesser verteidigt Busters Werk: "Ich war überrascht von der Qualität der Bilder". Gleichzeitig gibt sie zu: "Bei Dolly Buster denkt man nicht zuerst an Gemälde." Buster sei jedoch, so findet sie, ein "verstecktes Talent", das sich jetzt auf die große künstlerische Bühne wage.

Zwischen 3000 und 7000 Euro muss man bezahlen, um sich einen echten "Buster" ins Wohn- oder Schlafzimmer hängen zu dürfen. Erotik und Frauen, das seien die großen Themen, erzählt die 41-jährige Künstlerin: "Frauen inspirieren mich." Und die Erotik - die gehöre ja nun einmal dazu. "Ich finde es ganz spannend, zwischen Kunst und Erotik den Spagat zu finden."

Was Dolly Buster nicht will: sich ein neues Image zulegen und in den noblen Galerieräumen nichts mehr mit der Pornobranche zu tun haben. Sie stehe zu dem, was sie hauptberuflich mache und gemacht habe. Bei der Bewertung ihrer Gemälde sei das jedoch manchmal hinderlich. "Ich könnte die Bilder aber auch unter meinem eigentlich Namen Nora Baumberger ausstellen. Vermutlich wäre der Zuspruch sogar noch größer", sagt sie.

Die vielen Fragen, die zwischen ihren Bildern und der Pornographie immer wieder einen Zusammenhang herstellen möchten, beantwortet sie geduldig, sagt aber auch: "Würde diese Bilder eine völlig unbekannte Kunststudentin präsentieren, dann würde man die Bilder höher bewerten."

Die Kunst ist ein Hobby für Dolly Buster, sie könne hier ihre Kreativität ausleben und viele ihrer Gedanken einfließen lassen: "Alle Bilder bedeuten mir etwas."

Mit der Kunst scheint sie es ernst zu meinen - und beschreibt ihren eigenen Stil: "Ich versuche erst, figurativ ein fotonahes Bild zu malen, das dann verhältnismäßig perfekt aussieht. Von weitem könnte man sogar meinen, das sei ein Foto." Um diese Perfektion zu durchbrechen, "schleudere und gieße ich Acrylfarben drüber".

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