Diskussion um Enthüllungsbuch:Bettina Wulff taucht ab

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Pause für die PR-Kampagne: Buchautorin Bettina Wulff sagt auch ihren Auftritt in der Talkshow "Maischberger" ab. Die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten Wulff will die Öffentlichkeit vorerst meiden - angeblich aus Furcht.

Nach der kritischen Diskussion rund um ihr autobiografisches Buch hat Bettina Wulff öffentliche Auftritte vor der Kamera abgesagt. Die Frau des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff verzichtet auch auf einen Auftritt in der ARD-Talkshow "Menschen bei Maischberger". Auf der Homepage der Sendung von Moderatorin Sandra Maischberger heißt es, die bislang angekündigte Sendung mit Bettina Wulff falle aus.

Bettina Wulff, hier auf einem Bild von Januar 2012, will doch nicht zu "Menschen bei Maischberger" kommen. (Foto: dpa)

Wulff habe sich "entschlossen, derzeit keine Medientermine wahrzunehmen". Maischberger werde am kommenden Dienstag "ein anderes, aktuelles Thema" mit ihren Gästen diskutieren. In der Sendung sollten unter dem Titel "Bettina Wulff - Das Gespräch" neben Wulff Journalistin Alice Schwarzer, Medienberater Michael Spreng und Stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn auftreten.

Gründe für die Absage waren einem Bericht der Bild am Sonntag zufolge das Drängen von Wulffs Mann sowie "Furcht vor weiteren öffentlichen Anfeindungen". Laut der Zeitung steht die 38-Jährige auch nicht für Lesereisen und Signierstunden in Buchhandlungen zur Verfügung. Andere Fernsehauftritte seien bis auf weiteres ebenfalls nicht geplant. Zuvor hatte Bettina Wulff bereits ihren für nächsten Freitag vorgesehenen Auftritt in der Talkshow "3 nach 9" von Radio Bremen abgesagt.

Zum Verkaufsstart ihrer vor wenigen Tagen erschienenen Biografie "Jenseits des Protokolls" hatte PR-Beraterin Wulff eine Medienkampagne gestartet. Innerhalb kürzester Zeit gab sie mehreren Zeitschriften Interviews. Dabei gewährte sie tiefe Einblicke in ihr Privatleben. Zeitgleich waren Klagen von Wulff gegen den Internetkonzern Google und TV-Moderator Günther Jauch bekannt geworden. Sie warf beiden vor, die Verbreitung von Gerüchten über ihr angebliches Vorleben gefördert zu haben.

Ihr Verlag zog den Veröffentlichungstermin des Buches um zwei Monate vor. In dem Buch schreibt sie unter anderem über ihre Beziehung zur Bild-Zeitung und den Rücktritt ihres Mannes vom Amt des Bundespräsidenten. Kritiker warfen ihr eine Inszenierungs-Kampagne vor.

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