Diözesanversammlung des Bistums:Limburger Katholiken lehnen Rückkehr von Tebartz-van Elst ab

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Soll nach Willen der Diözesanversammlung nicht nach Limburg zurückkehren: Bischof Tebartz-van Elst

(Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)

Das Vertrauensverhältnis ist "so zerstört", dass ein Neuanfang nicht möglich scheint: Die Diözesanversammlung des Bistums Limburg macht mit deutlichen Worten klar, dass sie nicht mit Bischof Tebartz-van Elst weitermachen will. Der hatte zuvor genau das angedeutet.

Die Diözesanversammlung des Bistums Limburg will keinen Neuanfang mit ihrem Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Bischof und seiner Diözese sei "so nachhaltig gestört, dass ein Neubeginn mit ihm nicht möglich erscheine", heißt es in einer Erklärung der gewählten Vertretung der Katholiken des Bistums vom Sonntag, die allerdings nur beratende Funktion hat. Man sei "erschüttert über die Situation, in der sich die Kirche im Bistum Limburg befindet".

Die Versammlung sieht die Verantwortung für die Verschleierung der Kostensteigerung beim Bau des Bischofssitzes allein bei Tebartz-van Elst. Der im Raum stehende Vorwurf der Falschaussage habe die Glaubwürdigkeit des Bischofs und damit auch die der Kirche in Limburg beschädigt. Dass diese Vertrauenskrise die katholische Kirche weit über die Grenzen Limburgs hinaus erschüttert habe, zeige die Zahl der Kirchenaustritte.

Das Bistum will sich nun der Aufarbeitung des Geschehens widmen. Diese werde Zeit in Anspruch nehmen und über die bereits genannten Maßnahmen hinausgehen. Insbesondere müssten die "konkreten Demütigungen" von Mitarbeitern im Bistum geprüft und korrigiert werden.

Bei der Diözesanversammlung hätten sich die Delegierten am Samstag zuversichtlich gezeigt, "dass der Heilige Vater mit klarem Blick auf unsere Diözese schaut", hieß es. Engagierte Katholiken sähen sich mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihr Engagement im Bistum Limburg zu rechtfertigen, sie würden mitverantwortlich gemacht für Entscheidungen, in die sie in keiner Weise einbezogen gewesen seien.

Nach der Kostenexplosion am neuen Limburger Bischofssitz und der heftigen Kritik an seiner Amtsführung nimmt Tebartz-van Elst auf Geheiß des Papstes derzeit eine Auszeit. Der umstrittene Bischof hatte in den vergangenen Wochen wiederholt angedeutet, nach Limburg zurückkehren zu wollen.

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