Hannover (dpa/lni) - Die zehn bevölkerungsreichsten Städte Niedersachsens setzen mehrheitlich Künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung ein. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben. Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück, Wolfsburg, Hildesheim und Lüneburg wenden KI bereits an oder haben konkrete Pläne dazu. Göttingen, Salzgitter und Delmenhorst sind noch nicht so weit.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und der Aufgabenlast in Rathäusern sieht der niedersächsische Städte- und Gemeindebund KI als Schlüsselthema. „Viele unserer Mitglieder befinden sich dabei noch am Anfang des Prozesses und loten einen Einsatz derartiger Technologie aus“, sagte ein Sprecher.
Wie Chatbots den Service für Bürger verbessern sollen
Intelligente Chatbots in der Verwaltung werden immer beliebter, um notwendige Telefonauskünfte zu vermindern, hieß es vom Städte- und Gemeindebund. Sie sollen unter anderem eine schnelle Suche nach Zuständigkeiten, Vorgehensweisen bei Amtshandlungen und Erklärungen von gesetzlichen Vorhaben liefern. In der Landeshauptstadt wird so ein Chatbot gerade entwickelt.
In Osnabrück gibt es bereits einen Chatbot namens Toni in der Bürgerkommunikation; in Hildesheim soll bald einer folgen. Oldenburg arbeitet mit einem Informatikinstitut an einem Antragsassistenten, der durch den Ausfüll-Prozess von Formularen führen soll. In Braunschweig fasst ein virtueller Assistent Texte zusammen, schreibt Entwürfe und stellt Informationen bereit.
KI im Straßen- und Brückenbau
KI wird in Niedersachsen in verschiedenen Bereichen angewendet. Seit kurzem kommt die Technologie im Lüneburger Straßen- und Brückenbau zum Einsatz: Per Smartphone wird der Zustand von Straßen erfasst und über einen Algorithmus werden die Schäden analysiert.
Für Wolfsburg sei KI „schon seit geraumer Zeit von großer Bedeutung“, sagte Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU). Im Zuge der Verwaltungsmodernisierung erarbeite die Stadt eine Strategie, die den gezielten Einsatz von KI-Technologien in verschiedenen Bereichen der Verwaltung regeln soll.
Große Herausforderungen
In Göttingen wird keine KI „im Sinne der aktuellen Debatte produktiv eingesetzt“, teilte die Stadt mit. Auch in der Stadtverwaltung in Delmenhorst kommt sie nicht zum Einsatz. Ebenso in Salzgitter, dort sei man aber im engen Erfahrungsaustausch mit umliegenden Kommunen. „Die große Herausforderung für die Stadt Salzgitter ist, die Entwicklung zu begleiten und dabei auch die organisatorischen und datenschutzrelevanten Maßnahmen nicht außer Acht zu lassen“, sagte Stadtrat Jan Erik Bohling.
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